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Müter des KÖ7ii^L Preufs. rothen Adler -Ordens dritter Classe mit
der Schi
Professor der Cfiemie und Physik, Hofrathe
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rector der Koni ^L Preufs. Akademie gemeinnütziger
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schuften zu Erfurt und mehrer gelehrten Gesellschaften
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dem
Ho ch verdienten
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zur Feier
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eines fnnfzigjälirigen
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sich oft die Meinungen, was . man rni
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Pflanzenreiche in bestimmten
Fällen für Art imd Ausartung zu neh-
men
hab
und
ist es nicht nur
in rein Wissenschaft!
sondern auch für die Anwendung der Pilanzenlmnde
e.~ sehr wün-
eher Hinsicht,
auf andere Wissenschaf ten , besonders auf Pharmal^olog
enswerth, dafs darin gröfsere üebereinstimmung herrschend werde,
Sieht man
sich 'um diese zu bewirken
nach den Ursachen um
welche lüerin Verschiedenheit der Meinungen veranlassen, so
schei-
3ieii sie nicht mir darin zu liefen
b
dafs man zu viel Werth
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ob achtun e:en in der f
denkt
und
Herb
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und
zu
wenig daran
tande
Zweifel
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die Abstammung von
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Pflanzen durch die Ero;ebnisse bei fortgesetzter Cultur zu heben , son-
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dafs man zu seh
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Weg zu suchen , auf- welchem
die
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ver-
chiedenen Ausartungen in einzelnen Fällen eenüsrend airo-ewendet
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den i
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Was
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gswerthe Schriftsteller, wie
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Pioth etc. hierüber f:
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ist es den
ist spätei
Wissenschaft
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zu 'Wenig, angemessen.
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theils imriclitlg
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chriften ßndet man irrige Aeufs
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auch
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in den neuesten
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die Mittel , sie zu erkennen. So li
erden
es z. B. nicht gebilligt
wenn man mit ausgearteten Pflanzen die Vorstellung Ver-
f
hunden wissen will, dafs sie jederzeit, oder doch mit weni^- Au
nahmen, eine Nei
o^^^^ö
besäfs
zu gehen.
Es siebt
1
n , m die ursprüngliche Form zurück
r
fei eine grofse Anzahl von Gewi
von Gewächsen
velche durch Ausartung in ihren Formen und in andern Elpcnschaf
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der Stammart wieder vollständig anzunehmen.
von CheUdonium laciniatum, läfst sich sop^ar
Von manchen , w^ie
behaupt
dafs ihnen
eher eine Anlage zu
Theil Geworden
ist, sich noch w^eiter von d
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Stammart zu entfernen.
Es-
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t>eständ
b
wie sie
ja auch haiipt;
e Schriftsteller
i nur die
nennen ,
eiche
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dersprechende Meinungen über ihre Natur veranlassen; denn da
wo
Ausarti
lg .r\eigung zeigt,
ihre f
Bildung w^ieder her
zustellen
kann nur in so fern noch ein Widersi
als
man zu
eifeln
ch
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dafs die
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Statt finden.
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inen richtig war
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machen zu wollen
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VII
Da Ausartung In der Regel nur durch Elnwlrliung
aufs er e
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Statt findet, so hat man
auch gelehrt
liehe Pfl
Form aus der
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für Varietäten nehmen, wenn
Verscliiedenheit des Standorts
d
r.
y ni an dürfe ahn»
Verschiedenheit der
•Märlich, war
D
wegen hahe man z. B. den Manunculus fluviatilis für eine Aus-
I
ai tung des R. aquatiUs zu nehmen*
Man hätte indessen kaum
ein besseres Beispiel wählen Können, um die Trüglichkei^ solcher
■
Schlüsse darzuthun; denn der, M. flumatilis
ist nicht nur
/
so Vv'^esenilich von
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yerschieden , dafs man jetzt Kaum
noch einen bewährten Schriftsteller anführen kann, welcher an
dem
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rer behält auch seine Form völlig bei, wenn er zu andern Was-
ser - Ranunkeln in
vielmehr die vers
ruhig fliefsende "W
chiedene Bildung di
geräth
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PH
anzen
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Lcht daher
dafs auch
die Organisation der wahren Arten sich nach dem Standorte richte.
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sie
sich
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und dafs es eben desweg
nicht
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aus dem Verhältnisse der Form zum
orte zu ermitteln, ob eine Pflanze eine eigenthümliche Art sey
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den
Ausartungen gehöre, oder dafs doch die Unterschiede ahn
licher Pfl
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man vom
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ableiten zu 1
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glaubt, sehr unbedeutend seyn müssen
wenii man dieselb
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klich zu einer Ar
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Weff, auf welchem man zur Ausmittelung
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von Art und Abart p-elanp-en tnnn/ etwas' mehr zu bahnen . macht
irt gelangen
den vorzüglichsten Zweck d
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sie ist aber fem da
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Zu BeiSV)i€l6n sind vorzugsweise
solche Gewächse gewählt worden, welche mir durch vieij ährige Cul-
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lieh bei
und welche durcl
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he , die hie
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um so
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z. B. _ c
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der sogenannten plant ae acaules
caulescente
und
olche , über welche ich keine eigene
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fahrung hatte,
wie di
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varletas pendula , gänzlich
gen worden
Die
Zahl eigener
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Beobachtungen hätte ich leicht zu vermehren vermocht, allem f
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ZAveck hielt ich
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hinre
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man die noch vorhandenen Materialien ebenfalls mitgetheilt wiin-
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..., so mögen sie
«inen Nachtrag bild
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Erfurtj im September
1834
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II er* Verfasser.
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iiter Art begreift die Logik die SiimMie der Individuen
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wiaaen Merkmalen übereinstimmen, während sie in der Galtung diejenigen
Arten ^-ereinigt wissen will, welchen gewisse gemeinsehaftliebe
Charaktere
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zukommen.
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dem Alter, der Jahreszeit, dem St
dem
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Äusartun
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fähig sind,
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unbestimmt bleibt, "W-as
Art lind
au betrachten sey, so bedarf
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um diese Begriffe auf organische Geschöpfe und
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namen
Pflanzen anwenden zu können. Diese Bestimmungen müssen aber
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beson-
ders bei den
ommnen Gewächs
von welchen man annehmen darf,
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dar* sie sjich gegenwärtig nicht mehr ursprünglich erzeugen
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ohne Ziveifel
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Erfahrung gdehrt hat, dafs durch die Fortpflanzung mittelst der Saamen und
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Keime keine -wesentliche Verschiedenheit entsteht, dafs die untej gewissen
Verhältnissen eintretenden Veränderungen vielmehr nach allgemeinen Regeln
erfolgen, und dafs viele Aiisartungen unter andern Umständen wieder zur
^
frühern Form zurückkehren.
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W^ären wir mit der Abstammung der Pflanzen so bekannt, dafs wir von
4
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allen die Stammregister bis zur ersten Generation hinauf besäfsen, oder uns
auf irgend eine Weise davon in Kenntnifs setzen könnten, und düi-ften wir
annehmen, dafs von jeder Pflanzenart ursprünglich nur die. zur Fortpflanzung
möalich mindeste Anzahl der Individuen (also eins oder bei Geschlechtstren-
nung zwei) existirt hätte, welche von allen übrigen durch bestimmte Cha-
War
Wir
SU befolgeh haben:
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h
'^ ,,Man vereinige alle diejenigen Individuen in eine Art, welche
,5 von den iirsprüngliclien Staniniältern durch Saamen oder Keime bxs
"^
s
,,auf die neueste Zeit erzeugt worden sind."
Allein zu der x\nnahme, dafs von jeder Art ur
mi
deste Anzahl der Individuen existirt habe, ist kein hinlänglicher Grund vor-
banden; wir müssen vielmehr, \venn war die Entstehung mancher krypto-
^-
r
:hse beobachten, wahrscheinlich finden, dafs auch die voll-
ewa
1
kommnern Pflanzenarten, welche der höher organisirten Erde entsprofsten,
sogleich in einer gröfseren oder geringeren Anzahl von Individuen entstanden,
imd zwar um so mehr^ da hierbei ihre Bestimmung um so eher erreicht
r
werden konnte. Es ist nämlich nicht wohl zu bestreiten , dafs gegeuAvärtig
L
noch viele unvollkommene Gewächse durch generatio aequivoca hervorgehen,
_ -
d. h* dafs sie sich von selbst überall da erzeugen, wo die dazu nöthigen
Bedingungen eintreten, in welchem Falle sie dann nicht in einzelnen Indi-
viduen , sondern zuweilen in einer grofsen Anzahl derselben hervorgehen.
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Wir dürfen daher auch annehmen, dafs früher die vollkommnern Gewächs«
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ihrer Entstehung vorhanden -vvaren. In dieser Vorausset^^ung raufs der oben
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gegebenen Regel noch folgender Zusatz gemaeht werden:
- ' ,,Man vereinige auch diejenigen Individuen in eine, Art, von
welchen man annehmen darf, tlafs sie wegen völliger Uebereinstimr
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M mnuff in
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ihrer Organisation unter denselben Umständen erzeugt
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So wenig zu bezweifeln ist, dafs
die&e Regeln bei Aufstellung der
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Uten, so lassen sie sich doch nur
in so weit befolgen, als wir nach den bekannt gewordenen Thatsachen mit
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ehr oder weniger Wahrscheinlichkeit xiber die Abstammung und den Ursprung
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ier Pflanzen urtheilen dürfen. Diese Thatsachen beruhen aber fast allein auf
der Beobachtung und der Wür
der Charaktere, wodurch sich die
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zwei Pflanzen
bestimmten
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von einander ab , und theilen sie dieselben bei def Fortpflan-zung ihren Nach-
kommen unausbleiblich
Wir
sie für Arten zu er
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meinen erscheinen.
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Da indessen die Grenzen zwischen wichtigen und unwichtigen Unter*"
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schieden nicht scharf zu ziehen sind , und da wir nicht einmal hinreichenden
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Grund zu ^der Annahme haben ^ dafs die ursprünglich entstandenen Pflanzen
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sämmtlich durch wichtige Charaktere von einander verschieden gewesen
seyen, da es vielmehr wahrscheinlich ist, dafsf bei denjenigen Pflanzen,
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Welche unter
ollkommen gleichen Verhältnissen.
hervorgiengen , auch die Unterschiede gering ausgefallen seyn müssen, so
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entspringt schon hieraus eine bedeutende Schwierigkeit, über das, was Art
und Varietät
sey , richtig
zu urtheilen.'
£s liegt daher
hierin "auch eine
Ursache, warum die Botaniker oft abweichender Meinung sind.
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Einen Pflanzen, welche blofs durch geringfügige Kennzeichen sich von ein-
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ander unterscheiden, für Arten anerkennen, iveil sie ihren wahrscheinlichen
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Ursprung beiiicksichtigen , während Andere, diesen wenig beachtend, darin
nur Varietäten sehen. Indessen können niemals ursprüngliche Verschieden-
heiten und solche, die durch Ausartung entstanden sind, unter den gemein*
scliaftlichen Begriff der Varietäten zusammengefafst werden , wenn nicht voll-
kommene Verwirrung der Begriffe entstehen soll. Da, wo es also wahr-
^cheinlich ist, dafs wir niit einer ursprünglichen Verschiedenheit zn thun
haben, sey sie von einer andern auch noch so wenig abweichend, müssen
F
wir sie entweder für eine Art erklären, oder wir haben uns nach einem
I w
I
besondern Ausdrück umzusehen, womit man dies Verhältnifd bezeichnen
könnte, wozu sich der einer Unterart am besten eignen möchte^
■
Eine zweite Schwierigkeit liegt darin, dafs die Pflanzen der Bastard-
zeugung
fähig sind.
Zeugnisse seltner vorzukommen
Zwar scheinen in der freien Natur dergleichen Er-
, als Manche meinen, allein gänzlich zu
H - _
leugnen sind sie nicht, besonders in einigen Gattungen, Man hat daher sich
auch bei Festsetzung von Arten die Frage zu stellen, ob man nicht mit
einem Bastarde zu thun habe, vor allem, wenn die fragliche Pflanze ai;s
einem Garten stammt, . ^
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^ Drittens ^yird die Kenntnifs der wahren Pflanzenarten dadurch erschwert,
dafs dieselben unter gewissen Umständen nicht nur gegenwärtig noch aus*
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arten ,^ sondern von jeher unter besondem Verhältnissen sich verändert haben,
und dafs diese Veränderungen zum Theil durch Saamen fortgepflanzt worden
shid, und keine Neigung zeigen, wieder in die ursprüngliche Form zurück
>.
zu kehren. W
Gewächse, die sich auf
Weise verhalten
Abarten nennen; Spielarten sind uns dagegen diejenigen Ausartungen,
■
welche bei der Aussaat Neigung zeigen, ihre ursprüngliche F(
wieder anzunehmen, entweder so, dafs sogleich bei der ersten Aussaat ein-
i-ra
welche der Stammart vollkommen
oder
wiederholter Aussaat die Charaktere der Ausartung allmählig
oder schneller abgelegt wcrdei
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Ab weich
welche sich bei der Aus
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doch nur in gewissem Boden erhalten, geben
die Ab-
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Snderungeji
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Es kann nicht für unzweckmäfsig gehalten werden,
gut
wie
Name
dem
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Formen in einander vei~laufen.
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allein wir glauben.
kaum mit
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tM tliun habe,
men, oder sh
geführt ist , <
Namen der Bastarde, sie mögen nun aus Gärten etam
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Zusammenset
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müssen
en, kann man, wie dies bereits ein-
der Benennungen der Aeltem bilden,
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ervon eine Ausnahme machen, welche
Abstammung sind, oder
i-mischung
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dies z. B* mit
deren Benennung man füglich
den Gärtnern überlassen kann* Abarten und selbst xner
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xnösen auch ihre besondere Namen führen, doch muTs
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Ständnisse zu besorgen sind, der Name der Art beigefü^
WO Miföver
So nothwendig es scheint, diese EegriiFe im Allgemeinen festzus
SO ist doch nicht zu leugnen, dafs in manctien Fällen
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können ,
man
einer Unterart,
Zweifel entstehen
/ -
Abart oder einem
Bastarde zu thun habe; sogar Spielarten, welche blofs unter gewissen Um-
ständen in die ursprüngliche Form zurückgehen , können sich lange versteckt
haken, "und für Abarten, ja selbst, für wahre Arten gelten. Wir werden
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daher auch die Ausdrücke wechseln müssen , je nachdem sich durch neuere
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Untei-suchungen ergiebt, dafs einer Verschiedenheit ein höherer oder niederer
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Rang zukömmt. So lange man hierüber in Zweifel ist, wird man jeder Ver-
schiedenheit diejenige Stelle anweisen, für welche die meisten Gründe
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sprechen.
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Wir wollen daher jetzt »uchen, die Wege, auf welchen man zur
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Kenntnifs der wahren Arten , der Unterarten , der Abarten und der Spielarten,
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so >vie der Bastarde am ehesten gelangen kann,
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Ohne Zweifel ist einer der vorzüglichsten die wiederholte Aussaat un^
die fortgesetste Cultur der Pflanzen unter verschiedenen Verhältnissen; denn
wenn wir auch nicht folgern dürfen, dafs auf Verschiedenheiten, welche
sich bei der Aussaat beständig erhalten, sich wahre Arten gründen lassen,
so können wir doch diejenigen, ^velche dabei fmher oder später in ihren
Charaktereai sich verändern', entweder als Abänderungen^ und Spielarten
er-
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\itx\\\(i\\y .wenn die entstandene Abweichung bereits als Stammart bekannt
j
'
ist, oder auch an ihnen die Gesetze der Ausartung näher kennen lenien
weni
kann
die erhaltene Abweichung auf
t3
tammart
werden
1--
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Die Cultur hat auf diese Weise schon eine Menge Ge\7ächs€ geliefert,
V^'clche in der freien Natur nie in derselben Gestak und mit denselben Eigen-
s/chaften begabt anget;i-Offen werden; von ihnen lassen sich die alkemeinen
besten abstrahiren, nach welchen diese Ausartungen erfolgen, die
'o
am
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Vei-änderun2;en , welch
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1
doch erstrecken sie sich zum Theil nur auf intensive Charaktere, auf Farbe
Gerach, Geschmack, ja' selbst auf
Qualität der chemischen Bestandtheil
verhältnifsmäfsige Quantität und die
Sowohl bei diesen als bei jenen be*
meiken wir, dafs sie sich bei der Aussaat entweder dauerhaft erhalten, oder
mehr oder -vvehiger leicht, ihre frühere Gestaltung und Beschaffenheit wieder
annehmen, und daher bald Abarten, bald blofs Spielarten und Abänderungen
liefern.
wohl
als der Blüthen und Früchte, sind sehr häufig und bei der Aussaat theils
veränderlich, theils beständig; auch treffen wir sie sowohl bei cultivirten
als bei wild wachsenden Pflanzen an. Mannichfaltige Färbung dieser Theile
liefern a. B. die neuerdings bekannt gewordenen Ausartungen der Beta Cida.
Dürfen wir aber
werden wir auch
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die
dafs diese durch Cultur hervorglengen , so
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arten zu erldären.
Von den krankhaften Abänderungen der Farbe,
welche
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der Versilberungen und Vergoldungen bekannt sind, kann
hier weniger die Rede seyn, wiewohl sich auch einige von diesen bei der
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Aussaat erhalten. '
Als Beispiele von Pflanzen, welche sich hauptsächlich durch verschiedene
Färbung der Deckblätter unterscheiden, können Salvia viridis und S. IJormi-
nujii dienen» Bei jener, als Stamniar
sind die Deckblätter grün
bei
dieser roth oder blau gefärbt, und diese Farben erhalten sich bei der Aussaat
unverändert. Wie wenig aber dieser Unterschied geeignet sey, um darauf
ein Paar besondere Arten- zu gründen, beweiset eine seit Kurzem aus Ar-
mtniien
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Steht , indem sich
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an den obern Deckblättern zeigt.
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viele derselben so sehr geneigt, die ursprüngliche Farbe wieder anzunehmen,
dafs dieselbe schon bei deiu blofsen Versetzen 3ich verändern kann, wie dies
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2. B. bei Rosa hicolor Jacq. häufig geschieht, welche dadurch leicht wieder
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zur i?. lutea jSIilL wird. Erhält sich die durch Ausartung veränderte Farbe
dauerhafter, ■ so ist sie gewölinlicb mit andern kleinen Abweichungen ver-
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bunden. Dies ist z. B. bei Bulhocapnos cavus der Fall, welcher sehr häufig
in einer Abart mit weifsen Blumen vorkömmt, die einen niedrigem Wuchs
besitzt, und auch in ihren ^übrigen Theilen lichter gefärbt ist Dafs dieser
1
sblumige Bulhocapnos für Abart gelten kann , schliefse ich daraus ^ weil
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^ine allein gesetzte Pflanze desselben, die sich von selbst aussäete, hlofs
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weifsblumige Nachkommen erzeugte
so gar selten Glicht in die weifsb
Die rothblum
Stammart
eben
umig
da man f^st überall, wo
jene vorkömmt, auch diese darunter findet. Ein ähnliches Verhältnifs scheint
zwischen dem Dictamnus albus .mit rothen Blumen und dem mit weifsen
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dafs die
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seltener entsteht. Einige sind zwar geneigt, den welföblühenden Diptam für
eine eigene Art zu halten, weil er sich nicht nur bei der Aussaat In der
Farbe treu bleibt, sondern weil sie auch in dem stärker und deutlicher
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flügelten Blattstiele ein sicheres Kennzeichen aufgefunden zu haben glauben.
um ihn auch ohne Berücksichtigung der Farbe von dem rothblühenden, zvl
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unterscheiden. Allein dieser Unterschied ist völlig ungegründet: ich besitze
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au* den Rheingegenden ein Exemplar von dem einen und dem andern, wo-
roa das mit weifsen Blumen ungleich weniger geflügelte Blattstiele zeigt,
als das rothblühende. So viel mir bekannt, kömmt auch die weifsblüli ende
Abart in Gesellschaft der rothblühenden vor.
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^on der A. a. coerulea gefunden ,
'rennung der Anagallis arvensis
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Kennzeichen zu ihrer Unterscheidung als Arten aufgefunden haben wollte.
Besonders legte man darauf einen vorzüglichen Werth, dafs die blauen
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if - Blumenblätter blofs einfach gekerbt sind, während die rothen einen drüsigen
Rand besitzen. Nach neuern Beobachtungen sind nicht nur alle übrige Kenn-
^. ^eichen, wodurch man A. phoenicea und coerulea unterscheiden trollte,
fioaidern auch selbst das von den Blumenblättern hergenommene unbeständig;;
man nehme indessen an, dafs letzteres unwandelbar sey, (wie ich es <!i^nvi
selbst niemals veränderlich gefunden habe) so mochte ich dasselbe doch nicht
um
mi
kleine Unterschiede bei der Ausartung eintreten , theils weil die verwandte
A. cöllina Schoush. ebenfalls mit scharlachrothen und blauen Blumen ab-
ändert. In wie weit sich die blaue Farbe der Blumen der A. arvensis bei
i
der Aussaat beständig erhält, habe ich noch nicht näher geprüft; nach
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Hegetschweiler rührt sie blofs vom verschiedenen Boden her; indessen
zu beruhen, auch macht das
blois vom ver
scheint diese Angabe auf keinen Versuchen
Öftere Vorkommen der -4. arvensis phoenicea und coeruZea auf demselben Acker
dies wenig glaubhaft
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Von der A. coUina ist es mir dagegen sehr wahr-
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.<^cheinlich, clafs sie bei der Aussaat ihre Farben wecbselt; wenigstens lieferte
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sehr sorgfältig von der einen Verschiedenlieit gesammelter Saame Pflanzen so-
wohl mit rothen als blauen Blumen, und nur ein ganz besonderer Zufall
würde hierbei eine Täuschuno; veranlafst haben können.
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Anders verhält es
eich mit der A. arvensis mit fleischfarbenen Blumen (A. carnea Schrau7u\
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welche ich häufig ausgesaet habe, ohne jemals eine Veränderung der Blumen
färbe wahrzunehmen.
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Früchte kommen nicht selten in verschiedenen Farben ^ nieist mit mehr
oder weniger
Abweichung im
Geschmacke verbunden , an Pflanzen vor
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welche sonst kaum weitere Unterschiede bemerken lassen. Auch scheint
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sich die verschiedene Färbung der Früchte im Allgemeinen bei der Aussaat
in eben dem Grade zu erhalten als die der Blumen. Eine ähnliche Bemerkung
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und Spielarten liefern.
mllie annehmen zu dürfen, dafs
ändert bleiben , mehrfarbige aber
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Weilen steht auch die Farbe der Saamen mit der der Blumen im Verhältnifs,
einfarbige Saamen bei der Aussaat unver-
dabei nicht selten einfarbig werden. Zu-
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welcher mit weifsen Blum
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aamen
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Zu den Abweichungen hinsichtlich der Färbung der Blüthen kann man
gewisser Mafsen das Gefülltseyn derselben zahlen, denn im Allgemeinen
besteht dasselbe nicht, wie man häufig meint
eer Organe der Blüthe zur
Blume, sondern vielmehr, wie ich bereits an
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einem andern Orte gezeigt habe, in der Zunahme der farbigen Blüthen-
Substanz; daher -denn auch ungefärbte Blüthen sich nicht füllen können.
Häufig zieht freilich diese Vermehrung der farbige
blofs mit Vergröfserung der Blume (wie bei Vi
urniim
2 mag nun
und vielen
Synanthereen) öder mit Vervielfältigung der Blumenblätter (wie bei Rosen,
Malven, Nelken) verbunden seyn, den Verlust oder die Verminderung der
Staubfäden und zuweilen selbst das Schwixiden des Stempels nach sich; in
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der Verwandlung gewis- \
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sich die Blume verdonnelt und verdreifar.hr. wie
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Art der Füllung kann auch darin bestehen , dafs der Kelch und selbst die
obern Stängelblätter sich färben, wie bei PnmuZa veriSy Tulipa Gesneriana,
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60 wie darin, dafs nectarführende Blumenblätter oft zugleich mit den Staub*
faden die Gestalt der gefärbten Kelchblätter annehmen, wie bei Aqullema^
ndphimum, Ni^ella etc. Die Füllung der Blüthen hat übrigens kaum Veran-
lassung zur Aufstellung eigener Arten gegeben, auch erhält sie sich bei der
* / Aussaat nur selten sehr dauerhaft.
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Sehr häufig ist die Erscheinung, dafs zwei Pflanzen sich nur durch
verschiedenen ^ Ueberzug unterscheiden, dafs die eine z. B, behaart, die
Zeigt sich die eine blofs mehr, die andere Aveni^er
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behaart, so beruht der Unterschied nicht selten auf Täuschung, indem eine
oder durch überflüssige Nahrung umfangreichere
ler behaart gehalten wird , als eine dürftiger
Blätter bekömmt
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ist, und dafs sie sicH bei der erstem nur weiter von einander entfernt
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Es 5st übrigens kaum einö Art von Ueberzug, welcher nicht bei dieser
oder jener Pflanze, an diesem oder jenem Organe Abänderungen unterworfen
seyn könnte, . so beständig und charakteristisch er sich auch bei andern zei^-t.
Sowohl der dichte Filz, als das zerstreute Haar, sowohl die zarte Wimper,
als der dichte Stachel, sowohl die erhabene Drüse, als der oberflächliche
Reif können durch ihr Daseyn oder ihre- Abwesenheit in manchen Fällen
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blofs Abänderungen und Spielarten, in andern Abarten bezeichnen, je nach-
Leid
er ist
dem sie bei der Aussaat sich veränderlich oder beständig zeigen.
von vielen dieser Verschiedenheiten noch nicht bekannt, wie sie sich bei
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der Aussaat verhalten, und da sie zum Theil ziemlich ausgezeichnet sind, so
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tragen sie noch immer viel dazu bei, die Anzahl der Arten zu vergröfsern.
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dergleichen vom Ueberzug hergenommene Kennzeichen setzt, dazu beige-
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manche sich dadurch unterscheidende Arten aufzuheben, welche
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füglich getrennt bleiben könnten.
So schlägt man noch häufig den Unter-
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hoch an, während man Allium suhliirsutum und A. ciliare Red., welche sich
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schon durch die Art der Behaarung sehr gut unterscheiden, für dieselbe Art
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So wie die verschiedenen Arten des Ueberzugs-^ da seyn oder fehlen
Können, ohne deshalb eine 'specifische Verschiedenheit der Pflanzen zu be-
dingen, eben so wenig ist der Mangel anderer Organe jederzeit hinreichend
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Darf man die durch Cultur ent-
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zur Begründung eines Artenunterschieds.
standene Fragaria effiagellis üir keine besor
auch auf das Daseyn oder die Abwesenheit der Ausläufer bei den Hieracien
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SO kann man
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oder den Mangel von Zwiehelchen
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Stängel lilienartiger Gewächse
darf man bei Unterscheidung der Arten nicht viel rechnen
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kannte Erscheinung; auch dürfen zwei Pflanzen, die sich allein durch die
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vorhandene oder fehlenAe Blume unterscheiden , wenn sich auch dieser
Unterschied bei der Aussaat erhält,^ nicht für
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klärt werden.
man vorgeschlagen . hat ,
Schw^erlich werden indessen viele geneigt^ seyn, dies, wie
auf Campanula Speculum und hyhrida anzuwenden.
Auch die Geschlechtstrennung oder die Vereinigung gewöhnlich getrennter
Geschlechter, Avie sie nicht selten bei Weiden vorkömmt, ist zur Begründung
von Ai-ten nicht hinreichend, und eben so wenig das Fehlschlagen des
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oder auch aufserdem, häufig die (jx^mn^
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Pflanzen , welche sich blofs clurcli verschiedene Gröfse
in allen oder
vielen Theilen von einander unterscheiden, lassen sich nicht wohl als ver-
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vrofern dieselben ebenfalls durch üppigem Wuchs
iommen.
So giebt
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weil
an den
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,TTigonella coerulea Ser., welche ich Trißonella connata nenne,
obern Blättern hier und da die Blättchen mehr oder weniger z
appigen Blatt zusammen lA^achsen, obgleich an vielen andern das ungepaarte
Blättchen so gut, wie bei Trigonella caerulea einen Stiel besitzt; allein so
so kann deshalb Tr. connata doch nicht
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werden, theils weil derselbe aus der Erweiterun*'
ausgezeichnet dieser Charakter
achsthum und dem
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erselben erklärlich ist, theils weil man ihn, bei Leguminosen
schon zu den Mifsbildungen zählen kann, auf die keine Art gegründet
werden darf. Ob man nach dieser Regel auch Flantago lanceolata und Fh
aldssima Jacq. für blofse Abarten zu nehmen habe, will ich unentschieden
^
wenn
nur einzelne Organe, z. B. die Blätter, die Blumen,
die Frucht etc. bei der einen Pflanze gröfser, bei der andern kleiner sind
kann dies allein nicht berechtigen, sie für verschiedene Arten
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Besser läfst sich zwar eine allgemeine Verschiedenheit in
zu nehmen.
der verhältnifs-
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Gröfse gewisser Theile
zur Untei'scheidung der Arten
benutzen ;
indessen
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So kann
man z. B. nach der
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zum
Myrtaceen ,
Convolvolaceen , den Solanaceen etc. Arten und selbst Gat-
tungen unterscheiden, dagegen ist bei den Labiaten dies Verhältnifs häufiger
Lusai'tung unterworfen.
Abweichungen in der Zahl der Theile sind ebenfalls häufig, wobei
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selbe sowohl vermindert als vermehrt werden kann. Von Verminderung der
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durch die
Zahl haben wir ein merkwürdiges Beispiel an Fragaria mono
im Garten aus Saamen der Fr. vesca entstanden,
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Aussaat fortpflanzt. Oefter wird, besonders in Gärten, die ZaU der Blätter
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vcmielirt, so dafs z. B. Pflanzen mit gegenüberstehenden Blättern foUa tema \0Jk^.
und quaterna beliommen , welclier Unterschied sich bei der Aussaat freilich
nur selten sehr beständig erhält. Doch ist dies bei Zinnia verticülata Ajidr,
der Fall , welche daher die Systematiker für eine gute Art auszugeben pflegen,
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tingeachtet schon ihre grofse Neigung zum monströsen Wächsthum , das sich
selbst bis auf die Blüthe foxtpflanzt, sie sehr verdächtig macht.
Es giebt
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inaen, bei welchen sich die Vermehrung der Theile haiiptsächlich in den
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Biüthen und der Frucht zeigt. Hierher gehört z. B. Lycopersicum esculentwn
Milh, -vTelches ohne Zweifel blofs für monströse Abart des Z#. cerasiforme
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Dun. mit vermehrter Zahl aller Blüthentheile betrachtet -werden mufs.,
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von die Ovarien durch ihr
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Frucht bilden. Etwas Aehnliches bemerkt man
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welcher sich der Stängel auch dadurch auszeichnet, dafs er nicht, wie
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von fünf, sondern von ungleich meh?:
Gefäfsbündeln durchlaufen wird, eo dafs man auch den Stängel in gewisser
Hinsicht als zusammengesetzt betrachten darf , so vv^ie er h^i JZinnia verticülata
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er mehr in die Breite gedehnt ist» Ge-
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uch einiger Mafsen erblich y/erden kann. Die eigentliche
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den Stängel ist; Celosia cristata liefert davon ein belianntes
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hat man schon seit längerer Zeit erkannt, dafs deshalb dies Gras ii eine ei^-eRe
Art ausmachen könne. . .
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Verdickungen dieser und jener Theile kommen hauptsächlich bei eim^ren
Arten Brassica und andern Küchengewächsen vor. Auch zeichnen sich mehre
derselben durch Gedrungenheit des Wachsthums, durch Anhäufung der Blät*
ter zur Kopfform etc. aus. Etwas Aehnliches sieht man bei mehren Sträuchen
und Bäumen, "welche wegen ihrer sonderbar zusammrngehäuften Blätter zur
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.Zierde für Lvistgebüsche benutzt werden. Indessen scheinen die Systematiker
ihnen ihre Stelle ziernlich richtig angewiesen zu haben.
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Mehr Veranlassung zur Aufstellung eigener Arten hat dagegen
die
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änderte Gestalt der Blätter und anderer Organe gegeben. Häufig hat be-
sonders die Varietas ladniata, welche bei verschiedenen Pflanzen zum Thell
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auch andere Namen führt, dazu verleitet, wie sie denn selbst Linne in der
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Vitis Zacz'mo^a , verkannte. In der. Gattung Sßmbucus ist diese Ausartung so
gewöhnlich, dafs sowohl S. niara, als S. racemosa imd S. Ebuliis mit ganzen
und zerschlitzten Blättern vorkommen. Von S. ladniata habe ich mehrmals
Saamen atisgesäet und daraus Pflanzen erzogen, welche zum Theil die ur-
sprüngliche Form der S.
nigra w^ieder erlaugt hatten.
Der Saame von S.
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racemosa ladniata lieferte aber blofs Pflanzen mit ganzen Blättchen. 5. Ebuhis
ladniata kömmt meines Wissens nur in Italien vor, allein der daher erhaltene
Saame hat nicht gekeimt. Eine ähnliche Ausartung findet man bei manchen
4
Doldengewächsen. Bei Chelidonium ladniatum pflanzt sich das Zerschlitztseyn
bis zu den Blumenblättern fort, und erhält sich auch bei der Aussagt, so
dafs es füglich für Abart des CK, ntajus gelten kann. Ich habe aus dem
Saamen desselben schon zweimal eine Pflanze mit noch weit mehr zer-
schlitzten , und verunstalteten Blättern
erzogen.
Ein
geringerer
Grad der
Varietas ladniata ist die V. indsa und querdfolia^ welche besonders bei mehren.
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Eine andere häufige Veränderung der Form ist die Varietas crispa und
huUata^^ welche nicht selten mit mehr oder vfeniger Zerschlitzung des Blatt-
tandes verbunden ist.
Je monströser dergleichen Blätter sind.
desto mehr
darf man schliefsen , dafs sie blofs Folge de^ Ausartung sind ; denn von Natur
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Es scheinen noch wenig Versuche angestellt zu seyn, in wie^ weit sich die
krausen Formen bei der Aussaat erhalten, Einiere krause Münzen, die ich
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selbst aussäete, haben die Blattform beibehalten, doch sind die ersten Blätter,
welche auf die Kotyledonen folgen, noch nicht kraus, sondern diese Mifsbildung.
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* entwickelt sich
immer mehr. Erstreckt sich
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das Krause auch auf den Stängel, so entsteht dadurch
wovon Rohinia Pseiid-acacia tortuosa ein Beispiel giebL
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dem Grade, wie bei der Mutterpflanze; es scheint sich
daher diese Form allmählig bei fortgesetzter Aussaat zu verlieren. Als eine
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krause Form, bei welcher die Mifsgestaltung blofs die Blume betroffen hat,
läfst sich Veronica cristata betrachten^ Bei der Aussaat erhält sich diese Fonn
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ziemlich beständig, doch giebt es verschiedene Modificationen derselben, und
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schon deshalb mufs man geneigt werden , sie nicht für eine besondere Art zu
halten.
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Wie sehr die Blätter nach dem verschiedenen Standorte bei derselben
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Pflanze abändern können, davon liefert schon die gemeine Capsella Bursa
pastoris
Zwar
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Verschiedenheiten eigene Arten zu sehen, desto öfter ist dies aber bei andern
Pflanzen geschehen. Allein auch andere Einflüsse , vN^elche
bei der Bildunp^ des Embrvo wirken
zum
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müssen
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veranlassen. Man erinnere sich nur man
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schon seit langer Zeit -wegen der Wandelbarkeit ihrer Form berühmt sind:
die Veränderung erstreckt sich bei ihnen sowohl auf den Ueberzug, als auf
die Gestalt der Blätter und der Blüthen, so wie auf die Farbe der letztern.
f-
Etwas Aehnliches bemerkt man bei mehren Gattungen der Ranunculaceen.
So sähe ich in einem Garten, dem aufser der gemeinen gefüllten Päonie
weiter keine Art dieser Gattung als Paeonia corallina Retz. zum Schmuck
diente , aus dem l
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schmalen Blättchen entstellen, \yelclie ri'^ch den Grundsätzen, die Einige bei
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Aufstellung der Arten dieser Gattung befolgen , für eine eigene Art würde ee-
nommen haben werden müssen. , Linne unterschied daher mit Recht die
ifolia nnA tenuifolia oder ongustifolia ^ wenn auch manche von ihm
dafür erkannte Pflanze seitdem als eigene
Art aufgestellt
worden ist. Wie
man
Weid
^wie
dem auch die
nur sind wir leider! noch wenig belehrt,
bei der Aussaat verhalten. Aber nicht nur. die Blätter,
Blüthentheile, der Kelch, die Blume, die Staubfäden und in manchen Gat-
langen vornehniirch die Frucht sind grofser Veränderung fähig.
F —
Eine der auffallendsten. Veränderungen in den Blüthen ist die Verwand-
hing der unregelmäfsigen in die. regelmäfsige, wie sie bei Linaria, Orchis etc.
bemerkt worden ist; indessen hat dieselbe zur Aufsto^llung eigener Arten kaum
Veranlassung gegeben. Auch ungewöhnliche Metamorphosen der Pflanzen
V '
haben nur selten einen Botaniker verleitet^ in einer auf diese Weise um^-e-
änderten Gestalt, wenn sie sich auch bei der Aussaat erhielt, eine eigene
Art zu suchen , indem die Regeln , nach welchen sich diese Veränderungen
richten, schon früher, "V^enn auch nicht so klar als gegenwärtio- , erkannt
wurden. So sind selbst die Hieracien mit röhrigen Blumen (Ilieracia cor.
tubulosis)^ welche sich bei der Aussaat in ihrer ausgezeithneten Form unver-
+■
ändert erhalten, doch kaum von einem gut unterrichteten Botaniker für eigene
Arten gehalten \Yorden. Am meisten scheint noch die Verwandlung der
Decken in Blätter zur unschicklichen Trennung von Arten Veranlassung ge*
geben zu haben, wie davon Plantago hracteata Mönch, ein Beispiel liefert
%yelche, wenn sich auch dieser Charakter bei der Aussaat ziemlich erliält
doch schon wegen der Veränderlichkeit in der Ausbildung der blattförmigen
Decken Mifstrauen gegen ihre specifische Verschiedenheit erregen mufs. Et-
W'as Aehnliches findet bei mehren Arten der Gattung Centaurea Statt, an
^velchen die Hüllblättchen oder Schuppen auf fettem Boden nicht selten da-
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hin abändern, dafs sie an der Spitze in einen Dorn endigen / welcher dem
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Typus der Art nicht zukömmt. Dieser Dorn ist nämlich als eine verlängerte
Blattrij^pe zu betrachten, und datier dieser Fall dem vorigen sehr ähnlich.
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So habe ich ein Paarmal die Beobachtung gemacht, dafs die Saamen der
Centaurea sptendens, von
wild wächsenden Pflanzen
ommen
im Garten
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um Theil Individuen lieferten, bei welchen der rauschende Anhang der
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Hiillblättchen in einen Dorn auslief. Ueberhaupt sind die Hüllblattchen
Arten dieser Gattung auch zn andern Veränderungen in ihrer Gestalt geneigt,
und wenn dieses auch zum Theil Folge der Bastardzeugung ist, so zuöchten
doch manche Formen blofs von Ausartung herrühren.
>
Die Dauer ist ebenfalls Veränderungen unterworfen, und auf sie allein
man keinen Artenunterschied gründen , -vvie schon Triticum aestiviim
y-
bernum lehren, -welche von Linne getrennt
enwärti
emem
für
Abarten erkannt werden
ewa
Witterung
:hse, die nach der Zeit der Aussaat, nach
les Bodens etc. bald jährig, bald zweijährig
aind 5 finden sich viele. Auch können Pflanzen , welche im ersten Jahre zur
Blüthe gelangen, leicht für jährig gehalten werden, ob sie gleich ausdaxiernd
eind. So ist es mit Oxdlis corniculala gegangen, welche Mehre durch eine
jährige Wurzel von der ausdauernden O. stricta Jacq. glauben nnterschdden
zu können. Dies ist aber nur in so weit wahr, 'als die gegen Kälte weit
-
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empfindlichere O. cornicülata die Winter in Deutschland, vielleicht mit Aus-
r.ahme seines südlichsten Endes, kaum erträgt, und daher bei uns sich in der
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Regel wie eine jährige Pflanze verhält. Wenn man ihr aber im Winter eine
starke Bedecliung giebt, so hält sie so gut, v/ie O. stricta viele Jahre aus.
Ueberhaupt kann man vor dem Fehler, in welchen Mehre verfallen , die Dauer
einer Pflanze blofs nach der Bildung der AVurzel und dem Mangel an neuen
Trieben zu bestimmen , nicht genug Avarnen. So kann z. B. Coris monspeliensis.
leicht für ein Sommergewächs gehalten werden, wenn man blofs hieraixf Ftück-
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sieht nimmt. Umgekehrt hat aber auch die Eigenschaft mancher jährigen Ge-
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wachse, sich? >venn sie nicht durch Saamen tragen entliräftet sind, im Ge-
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wäclishause dvircliwmtern zu lassen, Veranlassung gegeben, darin eigene
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Strauchartige Arten zu selien, wovon Datura Metel ein Beispiel liefert.
Dafs man auch auf die verschiedene Blüthezeit und die Saamenreife nicht
sicher hauen könne.
um
folgt schon daraus.
man
bald jährig, bald
zwei
seyn
können. TV
m-
dessen zwei ähnliche Pflanzen an
meinsam ist, immer regelmäfsig zu ga
-
man allerdings vermuthen, dafs sie m
dem natürlichen Standorte, der ihnen ge-
Man
erst die Eigenheiten
Studiren, ehe man
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Famil
der Ausartung zu
daran geht, über ihre Arten, Unterarten, Aborten und
timmen
einen sehr beständig ist, ändert in der andern leicht aufs Mannichfaltigste ab.
Da die Prüfung der Beständigkeit der Charaktere durch wiederholte Aus-
Saat für manche Gewächse, z. B. für Schmarotzerpflanzen, für Orchideen kaum
ausführbar ist, und da überdies eine solche Prüfung oft zweifelhaft lafst, ob
nait
man
mehr
Kölreuter
y
glaubte ein solches in der Bastarderzeugung gefunden zu haben, und K night
Kurzem vertheidigt. Man soll nach Ersterm alle In-
hal dasselbe noch vor
dividuen in eine Art ^
ö
welch
ommen
männlicher und weiblicher
hältnifsmäfsig eben so
viel Saamen ansetzen, als- die Aeltern. Nach diesem
HihUcus Manihot und H. vitifoUus für blofse Varietäten
erklären zu Tonnen , da die daraus erzogenen Bastarde nicht im Gering
an .Fruchtbarkeit verloren
Datura ferox und Z>. Tatula m
nach ihm verschiedene Arten aus, weil die erzeugten Bastarde nur weni^-
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Saamen ansetzten , indem in einer Kapsel deren ungefähr SO bis 40 gefunden
•wurden , während die Aeltern deren in einer Kapsel wohl gegen 800 enthalten.
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Nach' den Ansichten der neuern 'Botaniker sind Hi
Manihot und viti-
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Avesentlich verschieden, dafß
man sie in zwei verschiedene Abr
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werden müssen, so wurde man
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Äixheben ^^nd in eine zu verbinden, und dann eine Differenz zu geben haben^
welche diese beiden Formen von allen übrigen unterschied. Kaum würde
daher Jemand, wenn dieses gegründet wäre , es wagen dürfen, das Pflanzen-
reich systematisch zu bearbeiten. Indessen^ ist allerdings zu vermuthen , dafs
Kölreuter den PI. palmatus Cav. für
H. vitifi
nahm, da er von
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der grofsen Aehnlichkeit spricht, "Welche diese beiden Pflanzen haben sollen;
H
und da man diesen H. palmatus ohnehin geneigt ist, nur für Abart des
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IManihot zu halten, so ständen die Kölreut er'schen Versuche ganz in
timraung
mit den neuern Ansichten. Wenn daher auch hiervon
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enommen
80 sind
keine Einwendtmg gegen jenes Princip her^
seiner Anwendung, auch abgesehen von den bedeutenden Schwierigkeiten,
Avelche dabei Statt finden, doch noch manche andere eintretende Fälle ent-
Man sollte nämlich erstlich meinen, dafs, vreiin zvrei Arten vv^echsel-
egen.
die Fruchtbarkeit bei beiderlei daraus erzogenen
seitig befruchtet würden,
Bastarden dieselbe seyn müfste. Als aber Kölreuter die Narbe der Acjuilegia
vuh^ciris mit dem Pollen der ^. canadensis befruchtete,, erhielt er lauter un»
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fruchtbare Bastarde , und dagegen , als er die Narbe der A. canadensis mit
dem Pollen der A. (üMZi^arf^ sch-vvängerte, entstanden Bastarde, -vyelche in
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hielten.^ Es ist ferner zu vermuthen, dafs Datura S tramonium \md D. ferox.
Wenn sie unter einander befruchtet würden, wegen ihrer grofsen Aehnlich-
keit vollkommen fruchtbare Bastarde liefern möchten; wenn nun, nach
Kölreuters Versuchen, Datura Tatula und D. ferox bei ihrer Begattung
die Fruchtbarkeit ihren Erzeugnissen nicht im vollkommnen Grade mittheilen,
die Bastarde von JD. Tatula und D. ßtramonium aber vollkommen fruchtbar
sind so würde daraus folgen , dafs sowohl D. Tatula als D, ferox Varietäten *
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ixe. Hier
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aus ersieht man liinreicliend , d''^^^ dieses Princip , bevor wir niclit eine un*
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gleich gröfsere Anzahl von Thatsachen haben, und bevor nicht dadvirch er-
wiesen ist, dafs wir vor jenen Widerspi-üchen vollkommen gesichert sind,
im Allgemeinen zur Ausmittelung der Arten und Abarten unanwendbar bleibt;
r
nur in so weit scheint es benutzt werden zu dürfen, dafs man auf die voll*
kommene Fruchtbarkeit eines Blendlings die Vermuthung gründen darf, seine
Aeltern möchten sich blos als Abarten oder auch als Unterarten zu emander
verhalten, und dafs man auf der andern Seite aus der vermiziderten oaer
mangelnden Fi^uchtbarkeit eines Bastards den Schlufs ziehen darf, dafs die
Aeltern desselben für Arten genommen werden müssen , wofern man über-
zeugt seyn kann , dafs die Abnahme der Fruchtbarkeit wirklich in der Natur
des Bastards liege, und nicht blofs wegen besonderer Verhältnisse, unter
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welchen er yegetirtj zufallig hervorgieng^
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Je weniger man die Bastardzeugiing wegen der vielen dabei Statt fin«
denden Schwierigkeiten benutzt hat, nm zur Kehntnifs der wahren Arten
tmd Abarten zu gelangen , desto häufiger pflegt man gegenwärtig eine andere
Methode anzuwenden, um den Umfang der Arten zu bestimmen. Man prüft
nämlich, ob sich nicht die Kennzeichen der einen Form in die einer andern
allmählig verlaufen, indem die einen immer mehr verschwinden, und die
andern dafür hervortreten.
Allein so zwechmäfsig diese Methode
zu seyn
/
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scheint, so hann man sich bei solchen Beobachtungen nicht nur leicht
täuschen, sondern wenn auch dergleichen Uebergänge Statt finden, so ist
doch die Folgerung, dafs zv^^ei bisher für Arten genommene Pflanzen,
an
welchen man sie beobachtet hat, fem
nur eine ausm
dürften.
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iel zu voreilig, wofern nicht^ noch andere Gründe dafür sprechen.
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dafs Prenanthes purpurea
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welche sich bei der Aussaat vollkommen in ihren Kenn
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näherungen der Form bemerken lassen. Ehe man sie aber defshalb in eine
Art susammenfafstj ist erst zu untersuchen, ob diese Uebergangsfonnen
lieimfähige Saamen in derselben Menge wie Prenanthes purpurea und tenui-
folid ansetzen. Bemerkt man an ihnen eine verminderte oder gänzlich
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fehlende Fruchtbarkeit, so würde man füglich annehmen dürfen, dafs die-
selben durch Bastarclzeugung entstanden seyen, und dafs man ihre Aeltern
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zu nehmen habe. Findet sich dagegen
daln
vollkommen
31endlinge gi
.tbar sind , so würde man , da es
ZU versuchen haben, ob dadurch.
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ander setzt, oder durch unmittelbare
erzeugen lassen, welche vollkommen
künstliche Befruchtung sich Bastarde
Zwischenformen
Wahrscheinlichk
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•kommende Zwischenformen
:xi entweder für zwei Untei
dafs auch
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dafs sie beide
ursprünglich existirt hätten, oder dafs der eine blofs in Folge der Ausartung
aus dem andern
linge aus jenen
Wollte
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beiden Pflanzen zu ziehen, so würde man von den ver
schiedenen Zwischenformen , welche
Saamen zu sammelx)
und diesen im Garten auszusäen haben» Fände sich dabei, dafs jede dieser
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men sich in ihrer Gestalt erhielt , so würde man geneigt werd
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darin eben so viele Abarten zu erkennen, und Vr.
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man
diese Zwisehenformen bei
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Aussaat in die Gestalt der Pn purpur
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diese Pflanzen
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dafs ein wahrer
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ter modificiren können, so dafs sie dana einander ähnlicher werden
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diesem Falle würde man wohl thun , sie wenigstens für Unterarten gelten
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Uebergänge kommen auch nicht selten von Salix fragilis und Russdiana
Sm. vor, indessen möchte dabei nicht an Bastarde, vielleicht nicht einmal
Verschiedenheiten, von örtlichen Einflüssen
doch ist auch dieses noch näher zu unter-
nn Abarten, sondern blofs an
abhäufirend, zu, denken seyn,
suchen.
ativrnhens
Mit mehr Sicherheit darf man w^ohl annehmen, dafs Epipactis
ff
weiter nichts als die Sonnenform der
ifoUa
eey ,
indem man die verschiedenen Abstufungen zwischen beiden von den
^ sonnigen Plätzen bis in den schattigen Wald oft sehr gut verf9lgen kann.
Es ist aber noch zu bemerken, dafs nicht nur der verschiedene Standort,
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sondern auch das verschiedene Alter eine Pflanzenart in ihrem Ansehen sehr
verändern kann, und dafs man daher auch die Uebergänge von dem jugend-
lichen Zustande zu dem altern zu beobachten habe, wenn man nicht in den
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Fehler verfallen will, Arten t wie Lawsoiiia spinosa, Adonis anomala et^,
aufzustellen. / ^ .
i
Besondere Vorsicht ist nöthig.
man
lim
zu prüfen , ob sie sich durch hinreichende
Charaktere unterscheiden. Man kann hier eben so leicht verleitet werden,
auf zufällige Verschiedenheiten besondere Arten zu gründen, als Pflanzen,
welch
sind, für blofse Varietäten zu neh-
men , v/eil man keinen hinreichenden; Unterschied
So sehen sich im Herbarium Epilobium Dodoiiaei
wis
emer
Vilh und
' assifolium
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welch
! sie für Arten gelten lassen. Veratrum album und
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Lobelianum sind im getrockneten Zustande kaum zu vmterscheiden , und
gleichwohl haben diejenigen sicher Unrecht, welche sie blofs für Spielarten
nehmen, sie scheinen selbst mehr als Abarten darzustellen.
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Aber auch bei lebenden Pflanzen hält es oft schwer, die wesentlichen
Ünt-erschiede der Art aufzufinden, so dafs es manchen Beobachtenv dabei nicht
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besser geht, als Linne, da er den Unterscliied zwisclien Menschen mid
Affen aufsuchte.
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wenn man sie
Fruchttragen in ihren Veränderungen genau beobachtet seyn
von den ihnen ähnlichen unterscheiden will; sie können sich zur Zeit der
Blüthe sehr ähnlich sehen, und doch vorher und nachher
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schiedenheiten zeigen. Nicht selten giebt auch die mifslungene Angabe des
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Artenunterschiecls Veranlassung, ein Paar gute Arten für eine und dieselbe
zu halten*
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immer
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und in den Gärten, worin
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seit einer langen Reihe von Jahren cultivirt werden, diesen Unterschied
beständig erhalten haben. Dieser Unterschied liegt aber nicht in den Drüsen
beide daselbst damit versehen sind; auch
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Wachsthum
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indem er an trocknen Orten niedrig genüg bleibt, während L. europaeus an
feuchten mehr als Mannshöhe erreichen kann, wohl aber unter andern
Charakteren durch die verschiedene
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des andern zerschlitzt sind, wiew
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dürfte, bei welchem die untern Blätter an
theilt wären.
wie die Blätter des einen und
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'kein Lycopus europaeus vorkommen
der Basis nicht fiederspaltig ge-
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Aus dem' bisher Vorgetragenen ergiebt sich, dafs man hauptsächlich dann
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einer durch besondere Charaktere
abweichenden Pflanze eine Ausartung
vor sich zu haben, wird annehmen dürfen, wenn dieselbe durch Cultur
entstand, oder ihre Unterscheidungszeichen nach den Regeln der Ausartimg
erklärlich sind;
werden sie mit
monströser uns die Form
erscheint, und je mehr wir in den verwandten
Gattungen und Arten ähnliche Verhältnisse entdecken. Noch mehr Gewicht
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wenn
Stammart
ge liefert
und wenn in den örtlichen
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eie vegetirt, eich Gründe dafür nachweisen
lassen
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Wenn zwei in
freien Natur vorkommende Verschiedenheiten sich
wie Abarten zu einander verhalten, so kann die Frage entstehen welche
von beiden man für die Stammart zu nehmen habe ?
Zur Lösung
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solchen Aufgabe allgemeine Regeln %m geben, ist mit vielen Schwieriglieiten
verbunden , da hierüber: zu wenig Thatsachen vor uns liegen. Man scheint
geneigt, haui^tsächlich diejenige Verschiedenheit für die Stammart zu er-
Idären, welche am weitesten verbreitet ist; indessen ist dies zuweilen nicht
sondern es kann auch bei manchen Pflanzen, be-
fir zugenommenen Be-
auszumi
sonders bei solchen, die sich erst seit
\
immer
arbeitung des Bodens als Unkraut eingefunden haben, leicht das Gegentheil
Statt finden. Mit mehr Recht darf man ir
für Ausartung erklären, welche, sich den
ememen
Mifsgestalten nähern, wie die
krausen, so wie überhaupt diejenigen, von welchen man weifs, dafs die
eine sich jederzeit zur andern , wie die
Form zur Stammform
verhält, wie z. B. die Varietas ladniataj denn dafs eine Pflanze mit
^^on
Natur zerschlitzten Blättern eine Ab
kaum ein Beispiel bekannt. Um so
mit
davon ist
emeine
wie man die Stammart
wenn
Scheidungszeichen der vorliegenden Pflanzen bald Kennzeichen der
ait, bald die der Abart sind, wie z, B. die Behaarung, Es dürfte
wohl der hiivxfigere Fall seyn, dafs die
Stamm-
nämlich
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mit Haaren oder überhaupt mit mehr
Stammart
zuweil
auch das Gegentheil Statt 2u finden. So können Grannen und Dornen durch
Cukur sowohl verdrängt werden, als dadurch entstehen. Beruht der Unter-
schied zweier ähnlichen Pflanzen auf der Farbe der Blätter und der kraut-
Tl
öo hat man in der Regel diejeni
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Stammart
SU erklären, bei welcher diese Th eile grün gefärbt sind, da die griine Farbe
die am allgemeinsten verbreitete der Jtrautartigen Theile ist. Schwieri^rer igt
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das^egen m dieser Hinsicht über die Farbe der Blüthen izu urtheilen ; docli
lehrt die Erfahrung , dafs die ursprüngliche Farbe derselben in der freien Natur
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bei der iVusartunp; in der Regel eher blasser als dunkeler "werde, und dafs ins-
weifse Farbe häufig Folge der Ausartung
Da indessen bei
cnltivirten Pflanzen Beispiele vom Gegentheil vorkommen, so wäre es w^ohl
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müglich , dafs dieser Fall zuweilen auch bei -wilden Pflanzen einträte. Hin-
sichtlich der Veränderungen in den
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chemi
Geschmacks scheint die Regel gegeben wer
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Cultur im Allgemeinen die Säure, die Schärfe, die Bitterkeit
mm
die
Pflanzen süfser und i
Erfahrungen abgehen ,
mache etc. Da, wo uns dergleichen allgemeine
h. '
müssen wir uns bei solchen Aufgaben hauptsächlich
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Familie
WOZU die Pflanze ge-
tamm
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Dafs feine Pflanze
wird besonders dann wahrschemhch, Avenn
g
der fr
Natur entstand,
Ö
mann
lieber Seite unfruchtb
em
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ömnit
, und wenn die vermutheten Aeltern , deren Charaktere sie^ verbindet,
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sich in ihrer Nähe befinden. Da man indessen auch fruchtbare Bastarde durch
Ktinst erzeugt hat, welche zum Theil eine ziemliche Anzahl von Saamen
trugen, so kann allerdings sowohl die Bedingung des hohen Grades von Un-
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liuchtbarkeit, als der geringen Menge der Individuen ^vegfallen. Auf jeden
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Fall wird man aber, um die Entstehung mancher Pflanzen durch Bastard-
I ^^
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aeiigung glaubhafter zu niaclaen, -^yoW tlmn , wenn man dieselbe Form durch
künstliche Begattung der vermuthlicheh Aeltern hervor zu bringen sucht. Von
den vielen Bastarden, welche man in neuern Zeiten in Deutschland entdeckt
haben will, Ist kaum eine durch künstliche Nachbildung -wahrscheinlich
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e-
macht worden, auch leidet es keinen Zweifel , dafs diese angeblichen Bastarde
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grofsentheils auf Täuscliung beruhen , oder doch 410dl weiterer Untersuchung
bedii
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Vom BegriiF der Unterart, welcher, wenn seine Aufstellung ancli nicht
für höchst nothwendig erkannt werden kann, doch
vorzüglich
geeignet
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scheint, manche Differenzen Zwischen den Systematikern auezuKleichen.
\yerden wir ehen deshalb vorzüglich da Gebrauch rnachen, wo die Ansichten
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Über ähnliche Pflanzen, deren Unterschiede sich bei wiederholter Aussaat be-
ständig erhalten, verschieden sind, indem die einen sie für Arten, die andern
fr
für blofse Abarten erklären, sobald wir hinreichenden Grund zu der Annahme
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haben, dafs jene Verschiedenheiten ursprünglich existirten. Dahin "gehört
denn, dafs die Verschiedenheit der fraglichen Pflanzen nicht nach den Regeln
I
r
der Ausartung oder durch Bastardzeugung erklärt werden kann, dafs sie auch
nicht dur^h Cultur entstanden ist, sondern dafs sich ihr ursprünglicher Stand-
ort nachweisen läfst. Auch wird man um so eher von diesem Ausdrucke
Gebrauch machen können , wenn dergleichen Pflanzen in sehr verschiedenen
\_
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und entfernten Himmelsstrichen zu Hause sind, und wenn sich viele der-
rmen
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unterscheiden eeyn würden , allein
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Avovon ziyar einzelne als Arten leicht zu
wegen der Zwischenformen doch nicht
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wohl dafür erkannt werden können, indem man diese nicht für Abarten er-
m
l^lären kann. Von solchen Unterarten darf man auch erwarten , dafs sie mit
r
den Abarten den Charakter theilen , in den Bastarden , die sie liefern , ihre
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Fruchtbarkeit vollkommen zu erhalten, oder doch wenig zu mindern, so dafs
Äwar bei Begattung der unähnlichsten Glieder der m eine Gruppe zusammen-
gefafsten Unterarten Bastarde mit verminderter Fruchtbarkeit entstehen, allein
^
die ähnlicher gestalteten vollkommen fruchtbare Nachkommenschaft erzeugen«
b
Endlich hat man besonders auch dann Grund, nahe verwandte Pflanzen für
Unterarten zu erkennen, wenn sie offenbar nach demselben Muster gebaut
sind, aber gleichwohl keine unter ihnen eich füglich für die Stammart er-
klären läfst. / *
— ^
Ein Beispiel, wie die Begriffe von Abart und Unterart anzuwenden sind,
mag Dictamnus albus geben. Wir haben schon gehört, dafs davon eine Ver-
schiedenheit mit weifsen Blumen vorkömmt, und dieselbe für eine Abart er-
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klärt, weil sie bei der Aussaat ihren Charakteren treu bleibt, weil sie nach
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bekannten Regeln
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der Ausartung erklärlich
ist, und weil sie in Gesellschaft
der Stammart D
ß. purpureo vorkömmt. Aufserdem ist seit
m
dem
offenbar nach demselben Muste
baute Pflanze bekannt geworden , Avelche aus Davurien stammt. Sie erreicht
eine bedeutend gröfsere Höhe, besitzt eine ansehnlichere Blüthenrispe , ihre
Blättchen sind länglich," die Blumen noch gröfser, und die Früchtchen laufen
in eine weit längere und spitzere Zackenspitze aus. Um die Pflanze für eine
eigene Art zu erklären.
Mehre
dazu scheinen die ange-
gebenen Unterschiede zu geringfügig; denn wenn sie auch nicht nach be-
gewissem
r
Verhältnisse zu einander, indem fast alle Theile. der letztern nicht nur gröfser,
auch mehr verlängert sind. Es scheint daher z^veckmäfsiger, sie als
em
Unterart aufzuführen, und z^yar um so mehr, weil ihr Vaterland Davurien
so reich an eigenthümlichen Producten ist, und sie daselbst, so viel bekannt.
nicht in Gesellschaft
mmt, Ueberdies las-
man
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man sie
r
als Abarten betrachten -wollte, die eine für die Stammart änzu-
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nehmen hätte.
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Wir wollen übrigens
ern zugehen, dafs in
wenig
estimmen , etwas
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nicht hinreichende Gründe anführen lassen , um uns zu 1
für Art, Unterart, Abart oder blofse Ausartung zu erMären. Allein so lange
es für unmöglich gehalten werden mufs, vollkommen sichere und bequeme
zur Kenntnifs desjenigen gelangen kann.
W'
man
o
was ursprünglich existirte, und was blofs der Ausartung und der Bastard-
werd
4
über das,
\
was
nungen der Botaniker
auch getheilt bleiben.
Mit der Festsetzung der Pflanzenarten, so wie der Unterarten, der Abarten
und anderer Ausartmigen sucht der Mensch so gut ein Bedürfnifs seines Ver-
Standes zu befriedigen . als mit der Aufstellung der Gattungen und der hohem
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Methoden
Bei
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cier Mangelhaftigkeit unserer Kenntnisse kann keine Methode für die beste
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ärt werden; es hat vielmehr die eine diese, die andere jene Vorzüf^e • und
nur diejenige verdient Tadel, welche gegeii die Principien fehlt, die all^c-
mein für richtig anerkannt werden sollten.
wer
chem man
J
I
Pflanzen für eigene Arten erklärt, deren Unterschiede sich bei der Aussaat
nicht erhalten, oder welche blofs durch Vermischung verschiedener Arten
hervorgiengeh ; eben so wenig dasjenige, welches Pflanzen, deren erbliche
Unterschiede hinreichend klar und wichtig sind, in eine Art vereinio-t. Auf
der andern Seite kann aber auch diejenige Methode nicht gut gelieifsen
werden, welche Unterarten, Abarten und
S
r
ZU sehr ver-
nimmt
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.unterscheiden. Alle sich fortpflanzende Unterschiede, welche die Natur liefert,
dem Naturforscher heilig seyn , nicht mir um des Systems Willen,
müssen
sondern auch deshalb, weil
Abweichung
n zuweilen über die
Gesetze, nach welchen sich die Vegetation richtet, so wie über die Ver-
breitun^ der Pflanzen, und selbst über manche geognostische Verhältnisse
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m
Bei Befolgung der einen oder der andern Methode mufs ohne Zweifel
eine gewisse Consequenz beobachtet werden, welche indessen oft schwieriger
ZU erreichen ist, als man glauben sollte. Wer z. B. den rothstängeligen Rumex
sanguineus blofs für Abart des Rumex nemorosus Schrad. nimmt, wird aucli
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füglich in der Familie der Amarantaceen den Amarantus cauäatus mit grüner
und rother Farbe, und in der Familie der Chenopodien das graue und roihe
AUiplex hortense hlois für Abarten erklären können. Ob aber die Consequenz
Dat
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aufführe, ist eine ganz andere Frage, indem zwischen diesen Pflanzen nicht
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ein ähnlicher Unterschied zwischen D. ß
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noch etwas mehr Verschiedenheit der Bildung verbunden, wiederholt, und
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D
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Ein
conse-
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quentes Verfahren scheint daher am besten noch dadurch erreicht werden ?.u
können, dafs man für jede Pflanzenfamilie inshesondere die allgemeinen Re-
geln zn entwerfen sucht, nach welchen ihre Arten, Unterarten und die ver-
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chiedenen Ausartungen am zweckraäfsi
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Icn sind» ^
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in Reihe und Glied zn ste]-
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Wir wollen jetzt noch durch Mittheilung einiger Bruchstücke Beispiele
ZU liefern suchen, wie man nach unserm Dafürhalten zu verfahren habe,
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um die von der Natur gegebenen Unterschiede so treu und so angemessen
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wi^ möglich darzustellen* y'
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In der ausgczeiclineten Familie der Gräser fehlt es nicht an verwandten
Formen, welche zu verschiedenen Meinungen über ihre Abstammung Gele«
genheit gegeben haben, indem Manche sie für Arten, Andere für Abarten
und Spielarten halten. Wenn wir indessen die
im
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geln der Ausartung auf sie anwenden, und
r
zugleich dasjenige , was über
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X
die Charaktere der Unterarten und Abarten gesagt
sichtigen, so ergiebt sich sehr bald, wofür
vrur
gehörig berück-
man
ehmen
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Manche d
naus, welch
blofs
Abweichung in der Farbe
Frucht, als an den Blüthen und den Blättern
Sich verändern kann» Ilordeum
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man
so \Te
nig Neigung
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von IL vulgare als besondere Art zu trennen,
als
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Zca JVIays von der gelbfrüchtigen , wenn sich auch die
Farbe der Früchte bei der
twährend erhält. Eben so hat Juan
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längst
eingesehen, ^^^ As^roüu ^
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cdpina Scop. versclncäene Art ausmachen lit^nne^ und dafs ein Gras mit
graugrüaen Blättern nicht immer von einem mit grasgrünen der Art noch
verschieden eey\ Wie die Gräser mit panachirten
*
eni sich verhalten.
habe ich noch nicht näher untersucht. Roth erklärt die so veränderte Pha-
laris arundinacea
(
welche man bei manchen Gräsern, z, B. be
kann nicht berechtigen, darin mehr als eine Art zu erkennen.
;. Verschiedenheit im Geruch,
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> Phleum asperum VüL bemerkt.
Sehr oft haben Haare, welche
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bei dem andern, übrigens gleichgestalteten , aber fehlten , Veranlassung zu
Aufstellung verschiedener Arten gegeben.
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von dem eben erwähntefi Phleum asperum ein Phleum annuum als ei^rene
Art unterscheiden zu können, allein sicher nicht mit Ptecht, da der Unter-
beruht. Aus ähnlichen
eine von P. mjiguinaie
schied blofa auf einigen hinzu gekommenen Wimpern
Gründen kann auch Panicum ciliare Retz. nicht für
- •
verschiedene Art genommen
wer
es ist nicht einmal eine gute Abart,
sondern eine bloFse Spielart, welche sich zwar in leichten trockenen Boden
lange Zeit erhält, aber auf fettem nach einigen Jahren bei w^iederholter Aus-
sangumale verwandelt. Ueberhaupt scheinen alle
ommen
diejenigen Gräser, welche sich blofs durch die verschiedene Behaarung
au
ö
oramen
diesen oder jenen Organen unterscheiden,
■ r
Panicum sangnhmle mit einander gemein haben , blofs ST)ielarten auszuma-
dien* welche in Gärten nach Verschiedenheit der Cultur bald früher, bald
später
_^ 4.
L
in der Behaarung ab, und kommen
sowohl mit glatten als behaarten Aehrchen von
nach Verschiedenheit der
rm des Panicum
Auch viele Arten Bromus ändern
Diese Behaarung ist aber
mehr i\\z\^, bald m
re
^n bestehend. Im Allgemeinen erhält sich dieselbe bei. der Aussaat ungleich
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beständiger,
dafs sie wahrscheinlich sämmtHch für gute Abarten gelten können. So habe
ich sowohl die glatte Abart des Bromus tectorum, welche in hiesiger Gegend
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gemeinsten Gräser ist, "-als die bei uns nur spai-sam ah Gypsberg
orkommencle behaarte, welche ich Br. murotum
gegen zwölf Jahre
in
verschiedenem Boden ausgesäet und niemals eine Veränderung an
der
einen oder der andern hinsichtlich der Behaarung wahrgenommen. In Un*
earn findet sich noch eine Abart des J5r. fecforwm, bei welcher eich di
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Haare auf den Aehrchen nur wenig erheben, und auch diese bleibt sich bei
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der Aussaat treu. Im Allgemeinen haben übrigens die unansehnlichen Ab-
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arten xon Bromus ein weit traurigeres Schicksal gehabt, als die artigen Spiel-
r
arten von Panicum sanguinale ^ indem man es für hinreichend zu halten
pflegt ,
ändert«
anzuführen, dafs die Art mit glatten und behaarten Äehrch
ab-
Nächst dem Ueberzug ist auch die Granne bei Gräsern ungemein verän-
■ r
derlich. Sehr viel cultivirte Grasarten, besonders aus den Gattungen Triti-
mit begrannten und unbegrannten
kann hierher auch
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Man
rmen von Setaria zählen, bei %?^c
cheri die Hülle zu-weilen fast gänzlich schwindet» Denn die Granne darf
X
man im Allgemeinen für ein unvollkommnes Blatt, oder, wenn man lieber
will^ für eine Blattrippe nehmen, welche aber, je weiter sie nach dero
^ V
Grunde zu entspringt, an ihrem untern Theile aus einem kleinern oder
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grofsern Stücke der Blattscheide besteht. Die Hülle der Setarien läfst sich
Menge erannenartieer unvollkommn
so un-
vollkommenen
bestehe vielm<
betrachten; Einige meinen zwar, dieselbe
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ihr aus unfruchtbaren Blüthenstielen, allein dann würde sie
sich, [wie Aira irvodlutrata beweiset, ganz anders ausnehmen. Eher könnte
man sie noch der Hülle des Cynosurus vergleichen, und behaupten ^ dafs sie
aus verkümmerten Aehrchen zusammengesetzt sey; da indessen dergleichen
Blüthen ebenfalls für modificirte Blätter erklärt werden müssen , so lauft dies
ziemlich auf eins hinaus. ' ' -
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Ueber die merkwürdige VerSnderlichkeit der Granne bei Aha caiyophyl'
einem
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1825.
45)
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nach w^elchen sich die charakteristische A. caryophyJlea
Aehrchen nur dann bildet, wenn
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die Pflanze erst im zweiten Jahre zur Blüthe gelangt. Blühet sie schon
im
,JiM^ ersten > so entsteht dx^ Aiva
Ho st. 9 bei welcher ,nur das
Blüthchen in jeder Aehfe begrannt ist,"
ö
den; südlichen Gegenden an, wo die Wärme die Blüthe beschleum>t,
eine
mehr
auch
sie gewöhnlich schmäl
eben weil eine Pflanze um so eher
zur Blüthe zu gelangen pflegt, je weniger sie in die Blätter treibt. Da es
X
indessen auch müglich ist, dafs eine Pflanze anfangs bei voller Nahrun
Blatt treiben» und später b
g ins
ö
zur Blüthe gelangen
kann, so läfst sich auch eine breitblätterige Aifd capillaris denken, und eine
solche *ist diejenige^
m
Es ist übrigens
möglich, dafs auch noch andere Ursachen existiren können, wodurch Aira
caryophyllea zu A. capillaris wird. Die verwandte A. pulchella Willd,
scheidet sich von A. caryophyllea tlieils durch die frühere Blütliezeit.
sie j Anfangs April gesäet , sicher
unter-
indeni
Anfangs Juli
SO
man
X
zur Blüthe gelangt , theils
durch die bedeutende Kürze der Aehrchen und der darin enthaltenen Früchte
an jeder Karyopse ausmessen kann, ob sie der A.
caryophyllea oder der A, pulchella angehört. So unveränderlich sich aber auch
diese Kennzeichen bei fortgesetzter Cultur erhalten, so scheinen sie doch
unaureichend . um darauf eine eigene Art zu gründen, da das frühzeitigere
Blühen und damit verbundene kleinere oder gröfsere Früchte, nicht selten
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Folge der Ausartung sind; ich möchte daher nicht widersprechen , wenn
Jemand die A^ pulchella
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Die A. capillaris kann dagegen nicht einmal eine Spielart derselben
ausma-
chen
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B e r 1 1 o n i glaubt auf eine andere Weise zwischen A. caryophyllea und
A. capülaris unterscheiden zu können; und nimmt an, dafs sowohl erstere
aU letztere mit ein
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.men, ja dafs die
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Grannen bel'^. capillans zuweilen gänzHch fehlen. Die Unterscliiede zwi--
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sehen beiden sollen aber darin liegen, dafs A. capiUaris höher wächst, und
eine stärker verästigte Kispe mit
die (Linne'sclien) Kelche bei^.
xn
aber kleinern Blütben bringt
clafs
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Kelche bei^. capiUaris an der Spitze benagt, bei ^. caryo^
phyllea länglich und spitz sind, und dafs die äufsere Blumenklappe bei A.
capiUaris kurz zweispaltig, bei\^. caryophyllea zweiborstig ist. Ich habe
r
iele Mühe gegeben, diese Kennzeichen aufzusuchen , .allein das Resultat
mir
V
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clafs sie sämmtlich unhaltbar sind. Es
wohl wahr
dafs
/f. caryopliyUea in der Kegel keine so weitläufige Kispe bildet als A* ccipiU
loj^isy auch kann nian ja die A. capiUaris von niedrigerm Wuchs und mit ge-
, -
drängter Kispe,
SaZzm. darstellt, für die Varietät der ,4.
caryopliyUea mit eingrannigen Aehrchen nehmen, allein diese Kennzeichen so-
wohl, als alle übrigen' von B er toi oni angegebenen leiden doch so viele Mo-
diflcationen , dafs man in der That" die Gränzen zwischen beiden Arten' nicht
A
7.U aiehen vermag. Was insbesondere die kleinen Aehrchen betriff t^ wodurch
> sich .4. capiUaris auszeichnen soll, so ist
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eben weil sie wenio-ej ins Blatt treibt, auch im Allgemeinen et^ras kleinere
es allerdings wahr, dafs dieselbe.
Aehrchen bildet, allein die gröfsten Aehrchen der A* capiUaris sind doch den
\
Meinsten der A. caryopliyUea wenigstens vollkommen gleich, auch scheinen
auf welchen sie bei A. capiUaris zu stehen
sie wegen
der längern Stiele,
pflegen, kleiner zu seyn, als sie wirklich sind. Unter der von B er toi oni
L
J
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erwähnten Abänderung der A. capttlaris mit z^Yei Grannen hat man vrohl ohne
Zweifel A' pulchella TV. zu verstehen, welche sich allerdmgs durch kleinere
Aehrchen auszeichnet, die ebenfalls auf verhältnifsmäfsig langen Stielen sitzen,
aBein die wahre Natur dieser Pflanze hat B er toi oni offenbar verkannt.
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So leicht man indessen durch die Veränderlichkeit der Granne verleitet
\
werden
neue Arten aufzustellen.
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ich dies doch nicht auf
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Bromus auriculatus Lei. (
) anwenden, und darin blofs
■ * 7 ■ .
eine Varietät des JBr. veluünus Sehr ad, mit geehrten und dreigrannigen Kelch-
scheiden sehen. Denn
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Unterechied zwis
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allein in den oben erwähnten Charaktern bestände (was doch niclit zneef^ebcn
werden kann), eo ist er so ausgezeichnet, und so wenig aus bekannten Er-
scheinungen bei der Ausartung der Gräser erklärlich, dafs man schon deshalb
'jener Vereinigung keinen Beifall zollen kann , weil sie beispiellos seyn würde.
■ t
man
■
männlich oder geschlechtslos werden, die Granne kürzer w^rd,
n , blofö
ja \yohl
gänzlich scliwindet.
chum als eine Abart
Wenn daher Jemand geneigt wäre, JFfo?
des
eine Abart des If. t;uZgare, so wie iJ. Zeocriton als eine ähnliche
hexastichon zn betrachten, an welcher die seitlichen Blüthen un-
-
fruchtbar und grannenlos' geworden seyen , so würde ich ihm nicht w^ider-
I — ■
sprechen , sondern blofs zu überlegen geben.
distichum und Zeocrilo
ob nicht vielmehr IL vulmre
O
mehrst en
ö
wild
unfruchtbare
seitliche Blüthen besitzen, ^ und dergleichen unfruchtbare Blüthen auch in
I
fruchtbare Zwitterblüthen , besonders durch Cultur, verwandelt werden
können.
r
ganz
Erscheinung b
gen von Kelchscheiden und Hüllscheiden. Merkw
mus Hystrix, wel
in Nordamerika
ien
ömrat , während sie
em
orientalischen abgehen. Wenn dies nun auf
der einen Seite dafür spricht," dafs es unschicklich sey, auf E. Uyslrioc eine
tx^GiiQ. Gattung zu gründen , so scheint es auf der andern doch zu voreilio-,
den nordamerikanischen für eine eigene Art zu nehmen, da auch manches
iiordamerikanische Exemplar keine Hüllscheiden besitzt, und diese Überhaupt
bald mehr bald weniger ausgebildet sind. Es wird sich in der That nicht
eher über das richtige Verhältnifs,
welchem diese Pflanzen zu einander
stehen, tirtheilen lassen , als bis sie längere Zeit in Gärten neben einander
cultivirt worden sind. '
r ,
-
Gräser können auch dahin ausarten, dafs bei ihnen ein Theil der Aehr-
gänzlich fehl schlägt. Ein ausgezeichnetes Beispiel davon giebt imium
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welches in zAvei
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der einen endigt jeder Ast der Rispe in ein Aehrclien, "während bei der
deren die unteren Halbquirle der Rispe, so wie bei Atra involucrata,
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keine, oder docli nach oben zu nur wenig Aelirchen tragen. Einige schei-
-
ncn diesen Unterscliied für so unbedeutend zu halten, dafs sie darin nicht
gar
einmal Spielarten, sondern nur eine und dieselbe Pflanze erblicken, während
Andere darauf verschiedene Arten gründen. Die Ansicht der letztern stützt
Zwe
dafs sich dieser Unterschied bei wiederholter
■
J
Aussaat beständig erhält; indessen, da sich die Pflanzen aufserdem einander
V
völlig gleichen, so scheint es rathsamer, darin blofs zwei Abarten als ei<^ene
Arten zu erkennen , indem eine solche Veränderune;, da sie sich schon dem
I
Monströsen nähert, leicht Folge der Ausartung seyn I^ann. Eben deshalb
ich glauben, dafs sich zn Air a znvolucrata auch noch eine Stamm-
liehe Aeste der Rispe ^Aehrchen tragen.
m
r
^WO sämm
pRanze finden dürfte ,
Agrostis oseroensis Seenus^ gehört übrigens nach einem von dem Find^er selbst
erhaltenen Exemplar zu der Abart
mit
intern Quirlen.
Miüum frutescens
Auch
sendete Saame. Waä er aber in seinem
äinaceum Sm. (oäex frutescens) gab, ist 2
creticiim
JMüiam
arun-
Nach dem verschiedenen Standorte ändert dieselbe Grasart nicht selten
1 ab, dafs die Rispe oder Aehre mehr oder weniger Aehrchen trägt, sich
\,
mehr
und dafs in
m
niger Blüthchen befinden. Dies hat nicht
solche Veränderungen eio;ene Arten zu srrün
V
i
TKC-
g gegeben, auf
wenn
1
wie
auch einigermafseii zu entschuldigen. Ich selbst glaubte vor mehren
die Form
JDactylis glomerata^ "wo
samm
sich oben in em
Knaid zusammen drängen, nicht blofs für Spielart, sondern für Abart (D.
-n zu dürfen, da sie sich bei der z-\veiten Aussaat in ihren
nehm
i*i_ . '-
Charakteren erhielt, ungeachtet sie auf demselben Boden mit JD
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ctiltivirt wurde; allem das folgende Jahr gieiig "sie in die gewöhnliche Form
üb er.
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Abweichungen in der Gröfse der Theile komriien bei Gräsern ebenfalls
iilclit selten vor. So kann Derjenige, welcher Plantago altissima Jacq. int
feine ^röfsere P. lancedlata^ Spergula maxima Weih, für eine gröfsere Sp, ar-
'b
Anthoxanthum amarum für die ffröfsere Forni
ratiim erklären. Eine ähnliche von Hordeum murinum
■ - L ■
kommen. * Häufig wird blofs das Aehrchen mit seinen Blutlachen und den
darin sich bildenden Karyopsen gröfser oder kleiner, länger oder kürzer 5 wo-
von die cultivirten Gräser zahlreiche Beispiele liefern ; auch haben wir bereits
ein ähnliches Verhältnifs der A. pulcJiella TT. zu^. caryophyUca kennen ge-
-- . ' '■ -
lernt. Auf dieselbe Weise verhält es sich mit dem Bromus, dessen Saamen
ich unter dem Namen J3r. sterilis australis in die Gärten versendete. Ich sam-
v
rtielte nämlich im Jahre 1805 bei Fiume Saamen von einem Grase , welchen
ich im folgenden Jahre in den hiesigen botanischen Garten aussäete: er lie-
ferte ein Gras, welches sich von dem gewöhnlichen Br. sterilis blofs durch die
längern Kelchscheiden /GZama corollina) unterscheiden liefs. Will den aw
meiner Meinung kann
dies Gras blofs für eine Abart des Br. sterilis gelten. Zwar hat man einen
legte ihm den Namen Br. "lona^ißorus bei ; allein nach
\
■Unterschied in der Behaarung finden wollen, nach meinen Untersuchungen
: ' . r '
liegt darin aber durchaus nichts ; sowohl Br. longißoriis als Br. sterilis sind in
diesem Stücke sehr veränderlich. Das Nämliche kann man auch auf Bromus
arverisis und Br. hrachystacJiys Hornß. anwenden.
Die Verdickungen an der Wurzel und an der Basis des Halms, welche
bei verschiedenen Gräsern vorkommen, und wodurch schon Linne eiu
Phlewn nodosum von PhL pratense unterscheiden zu können glaubte, sind für
s
sich ^ebenfalls nicht hinreichend, Arten zu trennen.
L
J^ - -'
naceum Beaiiv. scheinen
atherurri
zwar
einigem Verhältnifs mit
die rosenkranzartigen Verdickungen der Wur-
zü stehen; da die-
ses indessen nichts Beständiges ist, und da die Verdickungen von allen Graden
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37
voviiommen,
hulbosum füglich als eig
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Art wegfallen eu
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Können.
Man dürfte deshalb auch zweifeln , ob Poa bulbosa durch aie
7AvIebelartige Verdickung ^es unteren Theils ihres Halms hinreichend ver-
chieden sey; allein sie hat dabei das Ausgezeichnete , dafs dieser zwiebel-
6
arti-e Theil im Sommer schläft, und ihr Kraut in dieser Jahreszeit
gäm-
um
kommen ve^etirt, und schon deshalb scheint sie nicht für
gehalten werden zu können.
man
;her Gräser gehört auch, dafs
die Karyoi3se zuweilen Neigung zeigt, aus der Kelchscheide herauszutreten,
während beim Typus der Art die Kelchscheide erhärtet und die Raryopse
fest umcriebt. Diese :Ausartung ist besonders von H. vülßare und H. distidion
bekannt, während bei H. hexastichon und Zeocriton hiervon noch nichts vor-
crelxommen ist. Bei Avena chinensis, -welche man für eine Abart der Avena
nehmen pflegt, findet man oft, dafs die unterste Blüthe in den
nuda zu
F
Aehrclien verhärtet und
trennen* . - "
op
einschliefst,
end die obem sich
^
Wir übergehen hier verschiedene
"-V
g
der Gräser, wie
* —
die hinsichtlich der Dauer, der verschiedenen Blüthezeit etc. , von welchen
«^chon oben die Rede war, und führen blofs noch ein Beispiel an, wie leicht
■
verwandte Formen Zweifel
erregen
können, ob man sie für eigene Arten,
oder blofs für Abarten, ja für ein und dasselbe erkennen solle
r r
gen einige Arten Sesleria^
r
Hierzu niö-
lü
D
S. elongata Host, und S, nitida Ten., dienen, welche
Bertoloni in eine Art vereinigen zu müssen glaubt. Es sind mir zwar
allen diesen angeblichen Arten sowohl Saamen als getrocknete Exemplare
nt
U-
aamen
i;diOmmen,» allem
nichts als' S. elongata geliefert.
von S. cylindrica und S. nitida haben weiter
4-
wei
ob die Saamen
davon acht waren, und einige getrocknete Exemplare über Einerleiheit oder
Verschiedenheit nicht mit völliger Sicherheit urtheilen lassen
so will ich
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38
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»ucht beliaupten, dafs unter diesen Pflanzen zuverlässig keine Verschiedenheit
Im Garten unterscheiden sich dagegen 5. coeruUa, tenuifolia und elon^
^ata leicht.
■
Tracht.
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man
an der verschiedenen
em
sie grofsere Rasen mit schief stehenden Ha]
über die langen Blätter sich erhehenden verlängercen Aehren bildet.
men und weit
V
vom Juli bis zum Octoher hervortreiben,
w^elchcj
i
Ken fast
so wie auch an der äufserst kur-
gänzlich fehlenden Ligula. Alle diese Unterschiede sind auch
ihrem Standorte zu bemerken
an
in dessen Wahl sie auch
abw
indem sie zum Theil schon
von den übrigen
dem' immer
t
rulea and
meis
r
tenuifolia-^ sind einander
einere Rasen, haben me]
in die Ebene herabsteigt, während
2 aufsuchen. Diese, nämlich S. coß-
in der Tracht ähnlicher; sie bilden
mi
ren, die sich wenig, oder gar nicht über die untern Blätter erheben, tlabei
ist das oberste Blatt des Halms sehr kurz,
r
sen, doch weit ansehnlicheren Ligula versehen als bei ,S.
lassen sie sich dadurch, dafs sie
mit einer, wenn auch kur-
elongata. Auch
im
leicht erkennen. Un-
ter einander unterscheiden sie sich sogleich dadurch, dafs S. caerulea
tere Blätter und unveränderte Blattscheiden hat, während 5.
schmale Blätter treibt und an der Basis des Halms mit einem Fi<^e
brei-
if^
fast
wi
da* man bisher gänzlich übersehen
von der mit schmalen Blättern versehenen 5.
F
werden.^ B e r t o I o n i , welch«
ten seiner S. coerulea aufstellt,
than habe, weil der F(
Durch dieses sehr charakteristische Netz,
zu haben scheint, kanii sie auch leicht
rigidä Heu f fei unterschieden
/
wähn
emer
rmen
eine in die andere übergehe,
sc4be Art betrachtet hätte.
1
it dabei, dafs er dies sehr ungern ge-
S. coerulea so viele seyen, dafs sicher
sä mm
Um
Meinung; beizustimmen
aber die Pflanzen lebend in der freien Natur beobachten:
müsse man
*
einsehen, dafs
man werde dann
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Kürz
aus dem
noch aus dem dürftio-en Wüchse,
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au$ der Dicke im
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39
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äer Aeliren, auch nicht aus den zahkeicheni oder sparsamem Bhithen/ aus
der Zahl und der Länge der Zähne und Grannen auf der äufsern Kelchklappej
noch aus der Form imd deiii .Mangel der Deckblätter ein Unterschied herge-
leitet werden könne. Allein, ob wir gleich der Gefälligkeit des Hrn. Bertö-
loni einige dieser Formen verdanken, so haben wir doch kein Bedenken
4
Die schmalen
i Halms, haben
getragen, sie zu einer der erwähnten drei Arten zu legen
Blätter, verbunden mit der netzförmig bestrickten Basis de
immer
^ß
das breite
im
an-
sehnlichen gewimj)erten Ligula die S. coerulea,^ und die langen obern Blätter
fast ohne Ligula die S. elonßata sogleich zu erkennen gegeben» Da nun
Bertoloni
b
enommen
_ X
so halten
ihm angeblich beobachteten Uebergänge für sehr zweifel-
haft.
Sollten indessen in der freien Natur sich wirklich Pflanzen
:len
welche , nach den oben angegebenen Kennzeichen , weder zu der einen
noch der andern Art gezählt werden könnten,
beobachten müssen, welches oben für Prenmif
. \
man das
1 \
iß
gegeben wurde, um auszumittelri , ob
man es mit
9
Bastarden oder
Abarten zu thun habe»
Von Bastarden hat man in der Familie der
\ ■ ■
denn dafs diejenigen Arten, welchen man den
raser noch wenig
— r
ein amen hyhrida
eben
hat, nicht dahin gehören, ist bekannt/ Ein wahres Bastardgras habe ich in
w
dessen 1805 m dem botanischen Garten des Theresianums zu Wien durch äen
t". /
damaligen Vorsteher desselben , Fr. Schmidt, kennen gelernt. Es war
durch die Befruchtung
also
Melica
r
der Melica ciliata von M. altisMma entstanden, und
10' ciliata. In der Höhe des Halms und der Gröfsc
der Aehrchen hält dieser Bastard, wovon ich noch ein Paar Exemplare auf--
bewahre, das Mittel zwischen seinen Aelteirn. In Hinsicht der Bildung; <i^|-
Hüllscheiden, so wie in der Zahl der davon eingeschlossenen Blütlichen und
in ihrer Ausbildung nähert er sich mehr der M. altissima' allein M. ciliata
Char
dafs die äufsci
de5 ei'Qten
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Bliiilicliens zu beulen Seiten lang gewinipert ist, nur sind der Wimpern etwas
•weni^ex.
Saamen hat dies Bastardgras nicht getragen
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-1.1
Wie leicht sich übrigens verwandte Gräser bestäuben können , wenn die
Blütlien getrennten Geschlechts sind, daron giebt J^ßa JVIay^ ein Beispiel,
w
indem die in der Karyopse verschieden gefärbten Varietäten die Farbe der-
selben %\\ ändern pflegen, wenn sie von einer andern Varietät bestäubt ^ver-
den: Besonders geschieht dies leicht bei der Varietät mit schw^^rzen Früch-
ten
wenn sie von der mit gelben befruchtet wird.
• f
A l l i u m*
. Unter den übrigen Monoliotyledonen giebt es viele Gattun
■ ' *
ten und Abarten schwer festzusetzen sind , und zwar zum
jen , deren Ar-
Theil deshalb,
weil 8ie nicht leicht wiederholt ans Saamen zu ziehen sind. Man erinnere
sich hierbei nur der Orchideen. Bei den Arten der Gattung Allinm ist dies
im
amen ansetzen
doch machen diejenigen davon einigermafsen
+
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ahme, welche in der Dolde Zwiebelbrut tragen, dafür aber selten
Gleichwohl scheint es nicht, als wenn die zwiebekra-
" r
■
^enden epecifisch verschieden
'<
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genden Formen jederzeit von den saamentra
&e.yiin , obgleich
auf diesen Unterschied Hauptabtheilung-en
dieser ansehnlichen Gattung gründete.
Man mufs vielmehr nach mehren
.'
Beobachtungen anzunehmen geneigt werden , dafs manche saamentragende
T - ,
Art eine zwiebeltragende Abart besitze. So läfst sich .z. V». A. carmatwn
(7. unterscheiden, als durch die Brut-
iiitermedium D
um
zwiebeln in der Dolde, wodurch es sich allein zu vermehren pflegt, Jli
fiavum liann dagegen nicht mit A* intermedium als eine gelbblühende Abart
vereinigt werden, denn diese Art unterscheidet sich unter andern Kennzei-
eben schon durch das tiefgrubige Netz auf der Kapsel hinreichend.
Wie vorsiclitig man seyn müsse
9
wenn man in dieser Gattung die Ar-
ten Tichtis unterscheiden will, davon kann Mwrn suhhirsutum im Vergleich
V-
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mit A. ciliare Red. ein Beispiel liefern. Ich habe über die wesentliche Ver-
schiedenheit dieser Arten, welche Einige für Varietäten oder gar iür 'eines
und dasselbe zu halten geneigt sind, schon an einem andern Orte einige Be-
^«^..'jr^iyTo-ATi rYAi^ni-Tih* rln icli mich iiidessen dort der Kürze befleifsi^en mufste.
ill ich hier meind Beobachtungen
Wer die Arten der Gattuno; Allium
em
mählige Ausbildung ihrer Zw
ebehi und die dabei er-
folf^enden Veränderungen zu beobachten: es finden sich darunter sehr ansge-
zeichnete Verschiedenheiten, wovon die des ^ZZmm glandulosum Lh et O-,
das gleich einer Carex' vollkommene , mit Schuppen besetzte Ausläufer bildet,
eine der merkwürdigsten seyn dürfte. Um sich indessen gehörig zu überzeu-
aen ,
dafs zwischen vervv'
r
vorhanden sey, thut man wohl
Lrten in dieser Hinsicht kein Unterschied
dieselben vom ersten Jahre der Aussaat an
SU beobachten, da er
sich
früher zuweilen am deutlichsten zeigt. Dies ist
namentlich bei den oben erwähnten Arten der Fall. Wenn die Pflanzen,
V
welche aus dem im rruhjahr ausgesaeten öaamen au
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desselben Jahres vert^^lichen w^erden, so wird man finden, dafs bei ^. ciliarä
die zuerst ausgebildete Zwiebel bereits abgestorben ist, und dafs sich^ jedes
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■G
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hält. Die Zwiebeln des A- suhhirsutum sind hingegen um diese Zeit sehr voll-
kommen
und zeigen nicht die
geringste Neigung zur Ftückwärtsbildung.
Dabei haben die Zwiebeln der einen imd der andern Art eine verschiedene
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Gestalt; die des A. suhhirsutum sind mehr eirund, die des A. ciliare mehr
l^ugelig
Auch durch die Blätter lassen sie sich vom ersten Keimen an bis
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A. subhirsutum lange rück-
ins späte Alter leicht unterscheiden, indem bei
am
ter entspringen, -während bei J. ciliare hloh der Blattrand
H ■
überdies bleiben bei A' sw
imp
ist;
hirsutum die Blätter sänim
ziemlich gleich
breit, während bei A. ciliare ein bedeutender Unterschied darin wahrgenom-
Jahre wird man bemerken,
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In dem auf die Aussaat folgenden
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dafs ^. dUare, \renn es nur' einige Pflege genossen hat, schon Blüthenschaftc^
treibt, während A. siihhirsutiim im zweiten Jahre nie zur Blüthe "-elanf^t.
Und 80 ist kein Zeitpunkt in der ganzen Lebensgeschichte dieser Pflanzen
m welchem sie sich nicht hinreichend, und zum Theil auf eine sehr auffal-
I T
lende Weise unterscheiden. Um nicht zu weitläufig zu werden, setze rcb
die wichtigern Unterschiede dieser Pflanzen vergleichend hierher.
V
m suhhirsut.um.
A llium ciliare.
Biilhi ovati, sationis anno non proU- Bulhi suhglohosi, sadoiiis anno proli^
feri persistentes. ficatione fatiscentes.
Folia canaliculata , hast vaginantia, Folia canaliculata , hasi vadnantia,
aequalia, Tnargine et fade inß
carinata pilis longis
instructa, Vagina ii
purea.
> refracti
hasi pur
latiora angustioribus mixta, piUs fe-
trorsis ciliata,
carina glaberrima,
ifima hasi albida.
Scapus leres*
Tmhella fasti
Jissa erinnpe
cdunculißoTh
recti patuli.
8
ex spatha latere
r
16 racllata.
Scapus teres.
Vinhella suhfi
^ ßssa erump
8
16 radiata.
ßorihus qiiadruplo lon^iores
glahri, inß
gentes.
OS
Sepala patula lanceolata carinata acuta, Sepala patentia ovata carinata ohtu-
basi extus aibha alba.
siuscula alba.
Filamenta subulata, sepalis sublongiora. Filamenta subulata, sepalis breviora.
Antherae oblongae nigricantes*
Ovariilm subtrigonwm Stylus cvarig
sescjuilongior.
Antherae ohlongae luteae.
Ovariurn suhtrmonum.
a
las Ovaria
duplo longior.
Fructus trigonö - suhglohosus in pedun-
culis ter quaterve longioribus fasti-
giatis.
Senüna majora.
Fr
in peduncu'
Hs
\
Semina minora.
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Jllium ciJiars hat auch vor A. suhhirsutum die Eigenschaft voraus , dafs
es
unsere Winter weit besser verträgt,
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43
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In der Gattung Polygonum haben besonders die ähnlichen Formen, lyelche
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gieh unter den Persjcarien zusammendrängen, verschiedene Meinungen über
die Zahl der davon in Deutschland vv'ild wachsenden Arten veranlafst* Viele
scheinen geneigt, deren sechs anzunehmen, nämlich P. amphibium, lapatJn*
J
^runx PT^eihe ixnd jninus II. li.
Manche fügen
r
P. noäosum hi
Persicariay Hydropiper, lojcißorum
aber noch andere Arten und insbesondere mit
em
ten fich in der freien Natur unter einander vermischten und Bastarde erzeug-
_ j
ten. Was indessen die letztern betrifft, so konnte ich verschiedene dieser
_ ^ - r
4
ftii Bastarde genommenen
jjlaren
erblicken, welche sich scheinbar in diesem oder
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Pflanzen , die mir zum Theii in Original - Exem-
zugekommen sind, nicht dafür erkennen, sondern nur Pflanzen darin
enem
einer andern
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minus
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mit
€$ finden sich zwischen diesen Formen nicht nur verschiedene Abstufungen,.
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«ondern ich habe auch aus dem Saainen , welcher von der gewöhnlichen
• -
Form gesammelt war, und keine Bestäubung von P* Fersicaria erlitten haben
konnte, im Garten Pflanzen erzogen, welche vollkommen den für Bastarde
gehaltenen glichen; auch zweifele ich nicht, dafs sich leicht die Kunst er-^
\
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1
aamen
iin
Was den Unterschied
ifoliiim
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sum (zu wel
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letztern nach di^n erhaltenen getrockneten Exemplaren P. Britthxgeri
Opiz und P. parvißoTum Guss. als Synonyme gehören) betrifft, so scheint er
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noch fortgesetzter Untersuchungen zu bedürfen. Im hiesigen Garten haben
sich bei der Au.ssaat diese Pflanzen zwar etvras verschieden gezeio:t, indes-
ind die Versuche noch nicht hinlänglich abgeändert worden, luu dar-
sen s
über
zn
enl^cheiden
Die Blüthen bleiben bei P, nodomm^ >q wie die
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Nüsse, in der Regel Meiner; die deshalb dünnern Blüth entrauben sind meist
zahlreicher und an der äufsersten Spitze des Stängels gewöhnlich weni-^er
von Blättern begleitet. Was die Knpten am Stangel betrifft, so ist es zwar
X
allerdings wahr, dafs manche Exemplare von
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r
dem des P.
nodo5«m hinsichtlich der Verdickung der Knoten gleichen, allein im All "-e-
meinen ist doch die Verdickung der Knoten bei P. nodosum weit auffallen-
der, und die
thif oleum erreichen niemals
Ma
Umfang
n hemerkt übrigens, dafs auch die Abänderung des P. minus mit ge-
mlich weniger dickere Knoten hat, und in
'"erhältnifö zwischen P. lapatklfolium und P.
ewü
der That scheint
nodosum Statt zu find^en, als
ZAVIS
minus persicarioides und P. minu4
vulaare.
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Das P. incanum Schm. kann kaum für
Spielart gelten
• da
man
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nicht sehen Pflanzen findet, an welchen die untern Blätter auf der Ftück-
Seite filzig grau, die obern auf beiden Seiten glatt sind»
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C r u c if e r a e»
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Die Gewächse mit Kreuzblüthen liefern, besonders In d.en darunter be-
findlichen cultivirten Arten, mannichfaltige Beispiele, wie dieselbe Art in
Farbe, Geschmack, Gröfse, Gestalt, Dauer und andern Charakteren sich
verändern, und diese Veränderungen mehr oder weniger beständig auf die
Nachkommen fortpflanzen kann. Diese Veränderlichkeit scheint auch man-
chen wildwachsenden
Cruciferen eigen thümlich zu seyn
und Veranlassung
y-
zur unnöthigen Vervielfältigung der Arten gegeben zu haben. So kann man
z. B. MatÜnola incana und annua RBr, füg-lich für Abarten erkennen
theil
s
■we
die verschiedene Dauer allein nicht hinreicht.
um einen specihschen
Unterschied zu bedingen, theils weil durch Kölreuter's Versuche erwie^
sen ist, dafs sie bei ihrer Vermischung vollkommen fruchtbare Bastarde er-
zeugen
man M. alabra DC^ xind M.
für glatte Abarten
jener
ß
für eine krause nehxnen.
I
ii
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9 .
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,_ J«__
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Iji einem neuem Werke habe ich gelesen, dafs, wenn man Saaraen gefüll-
ter Levkoien aussäete, selir viele einfache zur Art zurüclikehrencle unter den
' doppelt blülienden erscheinen "VYiirden. Allein keine Levkoie mit gefüllten
Blüthen hat jemals Saamen
sondern
aame , welcl
^ - _ ^
chen Pflanzen hervorbringt , wird von einfach blühenden gewonnen ,
erzeupren. der mehr
und
aamen
nur vom Boden hängt es ab, ob sie einen l
■w^eni^er Pflanzen mit gefüllten Blüthen liefert.
^ f
Vorzüglicher Saame (im
i der Gärtner) giebt nur sehr wenig Pflanzen mit einfachen Blüthen.
Unter den in Deutschland einheimischen Gevrächsen dieser Familie
scheint besonders
Di
4
einer bedeutenden Revision zu bedür-
/
fen, indem ihre Arten schwerlich so zahlreich sind, als man sie anzuneh-
In andern Gattungen lassen wenigstens einzelne Arten manchen
hier nur des Erysimum hieracifolium ( E. strictum
men
Zweifel zu, worunter ich
r
fi: Weit.) wid des E. virs,
Jemand mehr Zeit und Mü
/
als
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ewen
1 B
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kann wohl kaun
um die verschie
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d'enen Formen dieser Pflanzen kennen zu lernen, und die Unterschiede zwi-
' ' '' . ■ ■
sehen ihnen festzusetzen. Fast von allen ihren Abweichungen, welche man
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als eigene Arten mit besondern iNamen belegt hat, habe ich mir Original-
emr
und
sie zugleich aus Saamen
erzogen ; allein als Pic-
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$ultat aller Untersuchungen kann ich blofs aufstellen , dafs sich
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denn wahre Arten darunter unterscheiden
aum
gute
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lassen, und
J L
Abarten, geschweige denn
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dafs 'man am besten thue, sie in eine Art zusammen zu fassen, welcher
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amen E. hieracifolium
Sollten sich ja gute
Abarten unter den verschiedenen Formen finden, so können diese nur durch
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^ine mit der möglichsten Vorsicht fortgesetzte Aussaat und die dabei ange-
Stellte soro-fältigste Beobachtung ausgemittelt werden.. Spielarten finden sich
r
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aber allerdings mehre darunter, denn E. lojigisilii
uum
zwei
Schh, aUissimwn L €].,
drei Jahre In ihrer Form ziemlich
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gut erhalten,
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und vielleicht ist dies selbst bei
einer längern Reihe von Jah
ren- der Falk Wenn sie indessen sich auch als Abarten bewährten, so iniä
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die Kennzeiclien , %r eiche man
ZU ihrer Unterscheidmig aufstellen könnte,
theils «u unerheblich/ tlieils finden Bich dazwischen so viele mittlere For
f dem
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gröfsern und kleinern Blumen , ja mit gezähnten und ungezähnten
Blattern. Der Unterschied
JE. hieracifi
und JE, virmtum wird aber
um öo
verdäclitio;er , da iq der Synonymie derselben die grofsten Wider-
Auch E. Marschallianum Andrz. läfst fiirli mVlit da^-..^
Sprüche Statt finden. Auch E. Marschallh
unterscheiden; denn in der zwei- oder dreilappigen Drüse unter den län^eva
Staubfäden kann kein Kennzeichen gesucht werden, da schon Schkuhr von
seinem E. hkradfolium sagt: ,, aufaerhalb der langen Staubfäden sitzt eine
zwe
Ein wild gewachsenes Exemplar
die-
ser Pöanze, welches ich der Gefälligkeit de3 Hrn. Prof. Besser verdanke
besitzt ziemlich schmale und auf den ersten Blick ganzrandig erscheinende
ehmen
wenn nicht an den obern Blättern hi
cn
* - -
und da -ein kaum merklicher Zahn
Blätter
^ ■
herrorständ. Die Aussaat des Saamens lieferte aber Pflanzen , deren
F
■zum Theil ganzrandig waren, zum Theil aber, besonders nach oben, hin
-
und wieder deutlich ausgebildete spitze Zähne bemerken liefsen ; sie hatten
sich dabei ansehnlich verbreitert, ohne in eben dem Verhältnisse an Län-^e au-
genoiume« zu haben, so dafs sie denen des E. strictum ähnlicher waren.
Wie aehr übrigens Pflanzen dieser Familie einander ähnlich werden , und
wesentlich verschieden seyn können, davon mögen Malcolmia
africana RBr. und M. stenopetala (so nenne ich nämlich die M. africana der
ßora Altaica) einen Beweis liefern. Sie unterscheiden sich nämlich haupt^
gleichwohl
dächlich nur dadurch , dafs bei der
menblätter
^ß
länglich - keilförmig
die Platte der Bin-
r
und roth, bei M. stenopetala 'dagegen gleich-
breit, etwas wellig und weifslich ist. Jedoch ist man irn Stande, jedes Saa-
nienkorn der einen Art von dem der andern zu unterscheiden.
^ß
cana reicht nämlich der dunkele Streif, welcher auf der einen Seite der Sii-
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3 I
1
X
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47
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inen
der Länge nach in
Mitte
und da3 Schnäbelchen^ von äcn
Kotyledonen trennt, bis zn dem einen Ende des Saamens und ist gröfsten-,
theils griinschwärzlich, am Ende aber braun gefärbt, während bei M. steno-
petaZa dieser dunkele Streif sich nicht bis an das eine Ende des Saamens fort-
$etzt, indem die braune Stelle fehlt* Dagegen lassen sich die Saamen der M.
r
rundnata DC* von den Saamen der JM. africana durchaus nicht unterscheiden;
j
■ ■ , ^
auch kann man dieselbe nicht wohl für etwas Anderes als für eine flattere
Abart der M. africana annehmen, während M. stenopetäla wenigstens für
Unterart gelten kann.
Metamorphosen sind unter den Cruciferen nicht selten :
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kömmt die der Geschlechtstheile, besonders der Staubfäden in Blumenblätter
" - ^ - . ■ ■
v^or, seltener ist die vorwärtsschreitende der Blumenblätter in Staubfäde:Ji,
am häufigsten
wodurch die Zahl der letzteren auf
zehn gesteigert wird
t5
(wie bei Capsella
Bursa pastoris); auch will man bei Chciranthus C/iefri die. An theren in Ovarien
verwandelt ges
eben haben.
Indessen haben alle diese Metamorphosen wenig
Erbliches, und können uns daher hier kaum intex-essiren.
Merkwürdiger als dieselben ist die Umbildung der gewöhnlichen Frucht,
d. h. der zweiklappigen , durch eine Scheidewand in zwei Fächer getheilten
Schote in eine vierldappige Kapsel ohne Scheidewand. Unter den Begriff
4
von Metamorphosen gehört jedoch diese Umwandluncr kaum, sondern sie ist
v
eher für die Cruciferen dasjenige, was die Pelorien für die Blüthe der Li-
-
narien sind, nämlich eine Verwandlung der unregelmäfsigen Frucht in dx^
Ich habe diese Bilduno^, -welche für die Theorie der Kreuzblü-
rcgelmäfsige.
then so wichtig ist, blöfs bei Ricotia^aegyptiaca öfter bemerkt, und darüber
der Naturge
5chon im Jahre 1827 emige Bemerkungen mi Wörterbuche
schichte (Artikel Cruciferae) mitgetheilt. Da ich mich indessen dort der
Kürze befleifsiaen mufste^ so
merken, "wenn es auch nicht
^- r
will ich hier hoch etwas Näheres darüber be-
■
in sehr nahem Bezug auf unsern Gegenstand
steht. Nicht jeder Saame der Ricotia aegyptiaca ist geneigt Pflanzen hervor-
*
xubringen, ^^^ Welchen mehre Biüthen (meist nur sehr wenige) drei- und
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vierklappige Früclite ansetzen, sondern nur eine gewisse Mo difi c a ti o n des-
'i^elbeii, welche wir leider! seit mehren Jahren im hiesigen botanischen Gar-
man
näherer Untersuchung, clafs sich die Hälfte der vScheidewand in eine Klappe
M '
verwandelt hat; bei ditw vierklappigen ist die Umwandlung auch mit der
■
Da die vier Klappen, indem
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andern Hälfte der Scheidewand vorgegangen.
»ie sich längs ihrer Mitte einwärts biegen, in der Axe der Frucht in Be-
rührung treten, so entsteht dadurch gewissermafsen eine vierfächerige Frucht,
doch darf man sie, streng genommen, wegen Mangel der Scheidewand auch
füglich für einfächerig erklären. Es ist merkwürdig, dafs Kunth's Scharf-
W J
ßiun die Möglichkeit einer solchen Frucht bei den Cruciferen aus der Bil-
>- r
A^xi\^ der Schötchen einer Art IhßvU darsuthun suchte, ohne dafs ihm von
dem wirklichen Vorkommen derselben bei Jlfco/ia etwas bekannt geworden
%\x ttjxi scheint. Ich wünschte nun auch mit Zuverlässi^-keit anflehen zu
to
können, wie es sich mit der Zahl und der Einfügung der Staubfäden in
den Blüthen der Vdcolia mit drei* und vierseitigein Ovarium verhielt; allein
da ich schon seit längerer Zeit diese Blüthen nicht frisch beobachten konnte,
und früher nur ein Paar verwelkte Blüthen darauf etwas genauer zu un-
weifelhaft sprechen;
<.
tersuchen im Stande war, so kann ich hierüber nur z
Ich habe in denselben sieben und acht Staubfäden gefunden, und hieraus
1 "v . ' '
am angeführten Orte geschlossen, dafs der ursprüngliche Bau der Kreuzblü-
-
dien auf vier Kelchblätter, vier damit abwechselnde Blumenblätter, vier
aufsere küraerc, den Kelchblättern gegenüberstehende Staubfäden, vier län-
gcre immer damit abwechselnde und ein vierseitiges %d erklapp iges Ovcarium
ijiit vier Placenten an den Kanten berechnet sey. Allein -wenn ich bedenke,
r ■
dafs bei 60 vielen Kreuzblüthen neben den kür:
em
^ach innen
swei Drüsen stehen
die
sich bei manchen Arten Alyssum fast zn Fila-
ruenten verlängern , bei andern Cruciferen (z.B. bei Diplotcixis tenuifolia )
in eme
einrage ansehnliche ländiche Drüse zwischen jedem kürzern Staub-
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fciden und dem Ovarium verwachsen , so möchte ich ehex
glauben
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ursprüngliclie Zahl der Staubfäden der Kreuzblütlien 12 (nämlich 8 innere
und 4 änfsere) sey, so ^lafs zwischen je zwei innern längern Staubfäden
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immer ein äufserer kürzerer steht, wovon die beiden beim gewöhnlichen
Baue fehlenden nicht selten ebenfalls durch Drüsen angedeutet sind, welche
bei manchen Arten, z- B. bei der erwähnten DiplotaxiSf sehr ansehnlich
r -■■ -
^Verden. Da bei der zunächst mit den Cruciferen verwandten Gattung Hy-
-
pecoiim die äufseren Staubfäden genau hinter den innern stehen, so darf man
auch diesen Bau fast eher bei ihnen vermuthen, als dafs vier äufserfe Staub-
r
faden mit vier innern abwechseln sollten.
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Um h e l l ij e r a e.
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Uno-eachtet die Doldengewächse
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mit den Ranimculaceen in naher Ver-
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ivandtschaft stehen, so sind doch die mehrsten Arten der erstem leichter zä
begränzen
als die der letztern. . Nur bei einigen, z.B. bei Idhaiiotis vulgaris
und ihren Verwandten, WO sich so
viel ähnliche Formen zusammen drän-
gen hält dies schwerer^. Auch die Sippschaft des Laserpiümn gänicum l^ann
hierher 2:ezählt vrerden, denn noch immer fährt man fort, in deren Gliedern
ncne Arten zii sehen. Es ist auch nicht zu leugnen, dafs sich wenigstens
mehre der hieher gehörigen Formen bei w^iederholter Aussaat erhalten; in-
r" ■
dessen scheint es doch rathsamer, sie mit Sprengel
und de C and olle
ammen
eben so "v
/'iel Arten aufzustellen.
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und darin Abarten zu unterscheiden, als
Bei de Candolle reichen übrigens die
Sprengel, indem jener JL. angustifolium
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damit verbindet ,
mag: auch de C
welches dieser kaum gekannt zu haben scheint. Indessen
-^
nach der Stelle zu urtheilen, welche er die-
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sex Pflanze anweiset, keinen richtigen Begriff davon gehabt haben; äenn
wer L' angustifolium j
nach meiner Meinung,
jenes als die Stammpf]
älUcum zu einer Art vereinigen will, mufs
SintKin diese Zusammenstellung kommen soll;
am "vrenigsten zusam
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befrachten, weil sie
die
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mengesetzteii Blätter besitzt, und die übrigen xVbarten für varietates laciniatae
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erliläreii. Die BläLtchen derselben sind bald mehr, bald weniger zersöhlitzt,
die Abschnitte, bald kürzer bald länger, bald schmäler bald breiter, bald fla-
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eher bald tiefer, bald .mehr bald weniger abstehend; auch geht die Farbe
der Blätter von dem vollkommen Graugriinen bis zum Grasgrünen» Wie viel
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hierunter Abarten zu unterscheiden sind, darüber können Wir nur durch
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fortgesetzte Gultur belehrt, werden. Deii Typus der Art, wenn man X,. an-
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hjm.^ r^ ^ustifolii im dafür nehmen ■will, habe ich wenigstens schon durch sechs Ge-
ner;^tionen verfolgt, ohne eine Ausartung zu bemerken , auch zeichnet sich
derselbe durch höhern Wuchs und durch die vollkommen graugrüne Farbe
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sehr aus
Aufserdem haben sich noch zvv^ei andere Formen im hiesigen Gar-
ten bei wiederholter Aussaat erhalten»
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Auf ähnliche Weise j, wie mit diesen Pflanzen, verhält es sich fast mit
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"unsern einheimischen krtenPimpinella, namentlich mit P. magna und saxi-
frciga^ nur scheinen sich die Formen derselben bei der Aussaat nicht treu zu
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bleiben, w^enigstens habe ich P. laciniata Thore schon einige Mal ausgesäet,
aber jedes Mal aufser gleichgestalteten Pflanzen auch solche erhalten, welche
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in dct Form gan^ mit P. magna übereinstimmten»
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Noch immer sind die Botaniker getheilter Meinung , ob die mit Solanum
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nfgrum verwandten Pflanzen für eigene Arten oder blofs für Abarten ^ und
iaum Theil für Spielarten zu halten seyen. Von denen, welche der letztem
Meinung sind, \volIen Einige sogar Ausartungen der gemeinen schwarzbeert-
gen Pflanze in eine roth- oder gelbbeerige, und Andere selbst verschieden-
Yarbige Beere auf einer und derselben Pflanze gesehen haben. Ich hofi'e, dafä
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der verständige Leser hieran nicht eher glauben ay erde, als bis
gesehen
hat^ dafs ein Zwetschgenkern einen Baum lieferte, der gelbe Pflaumen , oder
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'diese und Zwetschgen zug
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Jch habe nun seit 1806, "WO mich
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dieser Gegenstand zuerst interessirte, also seit 28 Jahren , jedes Jalir mehre
lueher gehörige Versdiiedenheiten , welche ich einstweilen Arten nennen
will aussäen lassen, nnd 5ie genauer beohachtet, aber weder einen Ueber-
* ■ — .
<^ane noch eine Verwandlung eii:^^:^ Fotm In die andere bemerltt; auch habe
ich immer bei denjenigen Verschiedenheiten, die ßich durch die Farbe der
' Ir'rucht auszeichneten, noch andere Kennzeichen aufgefunden, so dafs niei*
lies W^issens keine der Gruppe des Solanum nigrum ahgehörige Art existirt,
' bei welcher man die gefärbte Frucht durchaus nöthig hätte , um sie zu un-
terscheiden, wiewohl ich hierbei gern zugebe, dafs dieselbe oft die Bestim-
inung
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erleichtert. Man hat übrigens der Arten ohne Zweifel zu viele aufge-
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stellt, und dies mag wohl dazu beigetragen haben, überhaiipt an den Unter-
^ -
schieden derselben zu zA\^eifeln. Ich habe mir so viel "vrie möglich Mühe ge-
ff eben ' sie sämmtlich im Gartet aus Saamen Äu ziehen, habe aber deren bis
jetzt nicht mehr als 11 erhalten, von welchen ich mich überzeugt halte, dafs
sie si<:h in ihren Charaliteren bei der Aussaat treu bleiben. Von diesen soll
in dem Folgenden näher die Rede seyn; auch werde ich noch eine zwölfte
Art hinzufügen welche ich nach einem getrockneten Exemplar hinlänglich
unterscheiden zu können glaube.
r^ .
1. Solanum nodijloTura Jacq. ic. rar. i. 316.. S. scahrum Mill. Dict.
n. 6? 5* Dillenii Schult S. strictum Zucc» '"':Si patulum Fers. n. 54:. 0.
B. niarum patulum L/ Solanum Dillenii Schult kann nach Allem, was dar-
über gesagt wird, keine besondere Art ausmachen,
wenn die Fruchtstiele sich länger aufrecht erhalten. Auch dürfte dann Dill
denn es ist nur zufällige
^
Elth 367. t. 275 f^ 355. nicht citirt werden, da diese Abbildung keine sol-
chen Trauben vorstellt, sondern eher würde sich auf die Figur des 5. nodi-
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florum a. a. O. verweisen lassen, wo dies am untern Trauben deutlich zu
bemerken ist. Nach Jacquin ist das Vaterland dieser Art Guyana; sie soll
aber auch auf Isle de France und Bourbon,
und nach Kitaibl in Ungarn
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vorkommen. Die Ja cquin' sehe Angabe , dafs diese Art strauchartig sey,
Ist unrichtig, sie ist blofs jährig,
auch wird die Dauer derselben . in JRÖ-
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mß'r et Schult syst. IV, 586 sowohl für 5. nodißorum als S.DilleTin durch, das
Zeichen der Sonne richtig angedeutet, allein in der Differenz des erstem ist
von
einem caulis suffi
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wodurch ein Widerspruch entsteht.
Wegen des hierher fragweise gezogenen S. scdbrum ISlül* vergleiche die B^-
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anerkung 'unter S. pterocaule.
2- S. americanum MilL D
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serotinum H. Prag
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S. oleraceum Rich^ Reichb. ie.
nmram virginicum et S. virgini-
Cent. X. f. 1324. S.
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cum fll boreali am er. Diese Art ist der vorigen ungemein ähnlich: sie
hat ehen so lUeine Blüthen und so kleine Früchte, und erreicht eine eben
w- *
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SO bedeutendb Höhe, wodurch sie sich vor den mehrsten der folgenden Ar-
ten schon hinreichend kenntlich macht; von der vorhergehenden untcrschci-
det sie sich aber durch
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und einen mit mehr kleinen
Erhabenheiten an dem herablaufenden Blattstielrändern besetzten Stängel. Sie
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scheint in Amerika unter den zahlreichen Arten, -welche es aus dieser Gat-
tung nährt, die gerneinste, und deshalb die Mill er' sehe Eenennuns nicht
-
unpassend "zu seyn. Sie 1
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nur in Nordamerika, sondern auch
in Südamerika, namentlich in Brasilien vor, und scheint g.ewi3sermarseii
. - /
daselbst die Stelle des S. nigrum zu vertreten. Es ist auch ohne Zweifel
diejenio*e Art, 'welche 'man am schicklichsten S. virßinicum nennen könnte.
welcl
hen.
Von Deiajenigen, "vvelche' Nordamerika bereiset haben; erhält man
keine andere Pflanze dafür, als diese, und ein Exemplar meiner Sammlung
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hat Nuttall vorgelegen, welcher es für sein S. mi
rum virwiicum
L -
hat. Das
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vv^eiter
■welches Dillenius nach Virginien versetzt,
citirt , kömmt schwer-
den wird. In Deutsch-
em o. virainicum
f-
lieh daselbst vor, wie
land findet es sich nach Reichenbach verwildert.
3. S. nisram Mill. Di ct. n. 1. 5. melanocerasum Willd, S. atnplici'
folium Desp. S. pterocaule Reichenh. ic. X. f. 1284. 5. Judaicum Hess,
partim. S, nigrum vul^atum L, Nach meiner Meinung hmn S. melamce-
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rasum W. nicht einmal als S^iielart, geschweige als eigene Art von 5. mgnim
IVIiZZ. getrennt werden. Der Grund dieser Treiinung mag vielleicht blol's
darauf beruhen, dafs diese Pflanze, so wie ihre Verwandte, ein anderes
l , indem dann gewöhnlich mehre
Ansehen erhält, -wenn sie cultivirt
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Pflanzen sich an einander drängen,
Wird
und
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Wuch
Kichtung geben.
Was in Gärten unter
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geht, ge-
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hört ebenfalls hierher. Auch sendete B es s er früher unter dem
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s.
cum
die Saamen dieser Pflanze, so wie auch die anfangs davon gege-
bene Beschreibung darauf ijafst; später hat er indessen erklärt, dafs S. mi-
niatum darunter zu verstehen sey. \
4.
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5. 72od//7i
Dieser NachtschattenWerhält sich zu S. nigrum
americanum JM
er zeichnet sich nämlich
durch die ganzrandigen Blätter und . die weniger mit Tuberkeln besetzten
herablaufenden Blattstielränder aus. Auf
dem
ich diese
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Art auch dem* S.^^guineense Mill., ist aber davon durch herabgebogene Mei-
nere Früchte und durch die gelben Antheren .leicht zu unterscheiden. Der
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Stängel ist nur an manchen Stellen röhrig,
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gefüllt.
immer
Das Vaterland ist nach Richard die Insel Mauritius.
5. S. guijieense MilL
mamo instar, cerasi
Dill Elth. 360
/
X/.
fructu
S. nigrum guineense Linn.
Dil
(excl. syn.) Diese Art unterscheidet
sich von allen übrigen hier erwähnten diiixh die aufgerichtet bleibenden oder
r ^
dp ch nicht herabgebogenen Fruchtsti eichen, die gröfseren Früchte und die
bräunlich gefärbten Antheren. Die Blüthen pflegen auch im All
ememen
zahlreicher in den Trauben zu seyn,
Das Vaterland bezeichnet der Name.
gabeli
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0. S. pterocaule Du nah S. nigrum vulgari simile Cßülibus
e^ asper citis
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um virgintcum
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nigrum Thunb. fl, cap. 183.? Es zeichnet sich diese Art sehr durch die in
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Flügel erweiterten herablaufenden Blattstiele
aus;
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mehr Raubigkerteii bes-etzt,
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^ die Blätter sIncV ^iiin Theil nach dem Grunde zu fast gefiedert gespal-
Hes ist dey Stängel auf seiner Oberfläche mit
ten.
Als Vaterland dieser Art giebt Dillenius Virginien an; allein diese
Aiio-abe beruht aller Wahrscheinlichkeit nach auf einem Irrthüm, da hein
:riltanischer Botaniker und kein Reisender dieselbe dort be-
neuerer
am
merkt hat. (VetgL^ S. amcricanwm) Ich besitze dagegen^ ein auf dem Vo
;
Exem
man
mag
wohl eher das Vaterland derselben suchen, auch
■
nexßora capensis darunter verstehen. Sollte das wahre S. n. judi
Abänderung derselben mit gekrümmten Stacheln . seyn , wie Willdenow
cum
behauptet, ao dürfte man sie
aucK im
Dillenius d
liach
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Asien suchen. Warum
/
zum Theil
Tiiag wohl
cUvin seinen Grund haben, d'afs man eine Zeit lang überhaupt geneigt war,
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rn. Dies gieng so weit , dafs
Am
verweis
Miller sogar anzunehmen geneigt ist, das gemeine S. nigriim wachse nicht
ursprünglich in England Avild, sondern sey vermutblich ei-st aus Amerika
dahui sekomm
3f6nch.\ welches Einige
■
wo es bis jetzt kaum Jeman
emer
S. alatum
nym
ausgegeben haben ^
:kann schon wegen der ihm zugeschriebenen rothen Früchte nicht dafür gel-
n
ten; auch gehört Miller's -S. yca6r«m schwerlich hierher, ungeachtet er
Sich auf das oben angeführte DillenVßche Synonym bezieht, ^enn was er
darüber sagt, stimmt durchaus nicht mit der von Dillenius gegebenen Ee-
Schreibung und Abbildung überein. Nach Miller werden nämlich die Stän-
gel seiner Pflanze drei Fufs hoch, und haben nur einige wenige kurze Sta-
r
cheln; die Blätter sollen vollkomtnen ganzrandig, und Blüthen und Früchte
r
ein seyn. Man darf dalier nach diesen Angaben eher vemiuthen, dafs
Iller S. nodißorum vor ^ich hatte. Das wahre S. plerocaule sc\iemt seit
/
kaum wieder in die Gärten gekommen
7.
iffruticosum Schousb, S. chilense IL Par. Eine bekannte
Pflanze, welche eich schon als wahrer Halbstrauch, von allen vorher er-
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wähnten Arten unterscheidet. Es zeichnet sich anfserdem auch Juvch die be-
deiitendere Grofse seiner Blumen und durch die oft gabeh'g geth eilten Trau-
ben aus* Das Vaterland desselben ist das nördliche x\frika, vielleicht auch
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das südliche Spanien* 5* chitense H, Par. weifs ich nicht davon zxi unter-
ijfruäcosum
Chili
kommen.
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S. lüteo ' viresceiis G m e l. ft
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Meh r er«
ältere Schriftsteller gedenüen dieser Pflanze j 'Miller führt sie als eine nie-
drigere Varietät des .S. nigrüm mit grünlich -gelben Beeren an, bemerkt in-
dessen doch, dafs sie bei der-Äussaat ihren Charakteren treu geblieben sey.
Die Früchte, welche von 'den raehrsten Schriftstellern grünlich-gelb genannt
werden, erlangen doch in ivarmen Sommern
AuFser ihreni niedrigeren Wuchs läfst sie sich
unterscheiden^ dafs sie glatter un«
den Blattstielrändern versehen ist
4
rhombisch -eirund, bei S.
nigrwn auch dadurch
wem
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sind ihre Blätter im .Allgemeinen
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marum daueren m
eirund. Der Ab-
bildung, welche Reichehbach ic. X. F. 1325 von S. humite glicht ^. kann
diese Pflanze nicht zu Gründe gelegen haben, da ihre Blätter Weder- die da-
selbst angegebene Gestalt besitzen, .noch mit so viel abstehenden Haaren be-
deckt» auch kaum so kur-s gestielt sind. Sie scheint übrigens überall iii
Deutschland, den Niederlanden^ Frankreich , England, Italien weit spar-
samer als S. nigrum vorzukommen. ' - ' '
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als S. viUoswn
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9. 5. miniatum B. - S. villosum Milt Diöf. n. 2. Häyne Abbild. 11.
41. S. alatum Mönch. S. punkeum Gmel. fLBa'd. IV, \^^^ S. iudai-
cum Befs. partim. S\ aegyptiacum oc Forsk? WasMillet
lind Mönch als S. alatum beschreibt, darf man Wohl ohne Zweifel für S.
minicitum halten. Dasselbe läfst sich aufser den rothen Beeren von allen vor-
■ f
hergehenden Arten durch die stärkere Behaarung unterscheiden, wobei die
Haare abstehen.
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und die herablaufenden Blattstielränder stark hervortrelej
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auch mit mehr oder weniger kleinen Erhabenheiten besetzt sind. Von
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folgenden S, villosum unterscheidet es sich aufs er
der Farbe der Frucht durch
die ßcliwächere Behaarung, und die deutlich herablaufenden Blatts tiehänder.
Aus dens'elben Saamcn laufen übrigens mehr odter minder behaarte Pflanzen
/■
auf. Diese Art scheint nächst S. nigrum am -vveltesten durch ganz Europa
j
mit Ausnahme seines nördlichsten Theils verbreitet zu seyn; auch fehlt sie
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dem benachbarten Asien und Afrika nicht. Miller will den Saamen davon
aus Barbadoes erhalten haben, doch ist er nicht ge^ifs, dafs dies ihr Vater-
land
j
10. S. villosum Lam. S. luteum Mill Dict. n. 3. S. nißrum villosum
--w^
L. Dill Elth. L 274. /. 353. Es unterscheidet sich durch die starke Behaa-
rung
^
bei welcher die Baubigkeiten' am Stängel undeutlich vTcrden , und
diuxli die gelben Früchte, welche sich später bräunen, leicht von S. minia-
tum. Die Pflanze scheint mehr im südlichen , als im nördlichen Europa ver-
breitet zu seyn.,, Miller will sie übrigens auch aus Amerika erhalten haben,
H. S. gracile JI. Bej. Eine leicht kenntliche stark behaarte Art mit
kleinen etwas länglichen Blättern und kleinen schwarzen Früchten. Ihr Va-
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'terland Ist mir unbekannt.
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12. 5. Bessert TV ein in.
Art , welch
«chon durch die feinfilzige Behaarung des Stängels und der unteren Seite der
Stängel und Blätter erreichen eine bedeutende
t
bleiben klein. Ihr Va-
aamen
/
Blätter kenntlich macht.
Orofse, aber die schwarzen Früchte und die
tertand ist clas wärmere Amerika.
Zu den mir zu wenig bekannten und
Kahle ich, aufser den bereits erwähnten, noch folgende:
zum
zweifelhaften Arten
/
1.
[)rum Blill. D
M
/
N
/
aitierlkanische Pflanze, welche längere und glattere Stängel besitzt, als S.
sind dunkelgrün, glatt, eirund, zugespitzt, eckig ge-
nigrum^ Die Blätter
3iähait, die Blütheu stehen in nickenden Dolden, auP welche glatte rothe
BüGve folgen
e
5. miniatum kann demnach schwerlich.
vrie Einige gemeint
r
haben, hierunter z\x verstehen geyn, da auch die glatteste Abänderung des*
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selben behaarter ist,, als S. nigrurru Wollte man es indessen gleichwolil mit
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Reichenbach in Deutschland suchen, so müfste man es umgekehrt neh-
men, die glatte Abänderung des S. miniatum für S. ruhrum
Mal und die
villosum
rubrum L. Linne führte diese Art im 5r5^ natur. ed. XIL
- V
p, 173. an, m
ben sie jedoch ganz i
cht
IMürray
Von M
/
Pflanze, ist sie, da sie ausdauernd seyn und ganzraridige Blätter besitzen söH,
ohne Zweifel v
raeum
thrt>carpum Meyer Esseq* ist, wie der Benenner
emer
ver-
Unter diesein Namen zo«:
niuthlich dieselbe Art.
V S. S- Tnemphiticum Schreher et Martins.
-
Schreher eine Pflanze im botanischen Garten zu Erlangen , AYelche von
' J
*._ ■ I . , I
4er gleichnamigen Gm elin'sclicn sehr verschieden , aber verniiithlich die-
«elbe war, >velche Martins in der Enumeratio pL h. Erh unter diesem
om
\
/.
Namen aufführt. Die fufshohen Stängel derselben sollen perennirend, dun»
Jkel violett und an den dar^n herablaufenden Blattstielrändern rnit stumpfen
\
Stacheln besetzt seyn. Die kaum behaarten eirunden Blätter zeigen unten
Yiolette Adern und sitzen auf eben so gefärbten Stielen ^
der Biattlänge. Die Blumen sind so grofs, wie bei 5. nigrum, die Antheren
r
braun, die Beeren schwarz. Die braunen Antheren scheinen auf S. guiiieense
hinzuweisen, -wofür es auch Einige nehmen, da wiegen der Dauer, vvelche
dieser Annahme widerspricht, sich leicht ein Irrthum eingeschlichen haben
\
könnte.
wenn
dafs die Fruchts deichen sich
zurückschlagen, so kann S. guineense nicht darunter begriffen seyn.
4.
sutuin D
S. memphidcum Gm
[iacum ß
£5 soll sich besonders durch behaarte ganzrandige Blätter auszeichnen; Da
^
indessen Forskai die Blätter für glatt und. etwas
gewinipert erklärt, so
Wäre es wohl mö
acgyptiacum a Fo
dafs er eine andere Art vor sich gehabt hätte. S,
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58
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\rircl von Vahl für S. villosum erklärt, worunter man aber wohl S. villosum
JMilL d. h. S. miniatum zu verstehen hat. - „
5. S. microspermum Dun. Die Differenz , welche Dunal für diese
r
W
_ r
Art besthiamt, läfdt bezweifeln, ob sie von S. nodißorum hinreichend ver^
Schieden sey.
6. S. furcatum Foir. dürfte mit 5. suffruHcosum näher zu vergleichen
- *
7. S. chenopodioides Lam.
8^^ S. Rumphii Du nah v
■r I
9, S. trianguläre Lam. scheinen hinlänglich ausgezeichnete, wiewohl
r
mit S. nigrum verwandte Arten. Ob dies auch für das strauchartige S. qua-
'drangulare ThunK gilt, welches Poiret als 5. iriangutare ß aufführt; ist
nach welcher
em
Linne gegebenen Beschreibung,
es oft ani Stängel herablaufende Blätter besitzen soll, und nach den endstän*
-
r '
^
digen rispigen Blüthen, welche ihm Thünberg zuschreibt, sehr zu be*
zweifeln.
/'
10. S. incertum Dunal. Zu den Verwandten des 5. nigrum darf diese
J
Pflanze nach der Abbildung und Beschreibung im hört. IVLalab. X. t 75
m
allerdings gezählt werden , aber ohne Zweifel wird ihr Stängel sehr unschick-
I
lieh caulis cirrhosus genannt, denn was man in der angegebenen Figur
für cirrhi genommen hat, sind ohne Zweifel Blüthenstiele, von welchen
die Früchte abgefallen sind. Loureiro's 5. nigrum kann nicht wohl für
ni
incertum
da letzteres
dem
licht
ponieranzengelbe Beere besitzen soll, während Loureird von schwarzen
\ _
spricht.
r
11. S, ßavum Kitaihl^ -wozu man S. ockröteucum Dun. als Synonym
r
%n setzen pflegt, wiewohl die Beschreibungen hinsichtlich der Farbe der
Früchte nicht übereinstimmen. Beide haben indefs die schmälern länglichen
Blätter mit einander gemein, wodurch sie sich von den verwandten aus*
%
zeichnen sollen. Mir ist noch Keine der Beschreibung angemessene PflaxiÄC
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59
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janter obigem Namen zugekömn
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S- mirdatumt theils <S. villosum»
dem was
war theib
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\
12,
Kitaibel
incanum K
Ein getrocknetes mi
Nam
das aus Ungarn kam p
villösnm
Allein die mit dieser Ueberschrift bezeichneten Saamen gaben eine Pflanze,
erwähnten sichern
■1 9
Da ich sie indessen nicht hinreichend beobachtet habe, so zähle ich S. Ki-
taibelii noch zu den mir zweifelhaften Arten.
L ■
■- - 4 "
Es ergiebt sich hieraus, dafs wir wohl gegen zwanzig und mehr ver-
\
ächiedene Solana annehmen können, welche zur Sippschaft des S- nigrum
, ■ 4
gehören* Sollen wir nun, fragt es sich jetzt, diese Verschiedenheiten wirklich
für Arten erkennen, wofür wir sie bisher annahmen, oder lieber als Unter-
■
arten, Bastarde und Abarten betrachten, oder sollen wir einen Mittelweg
L
einschlagen, manche für eigne Arten oder Unterarten, andere blofs für Ab-
arten erkennen»
, w
Die Meinung, dafs diese Verschiedenheiten durch Bastardzeugung ent-
atanden seyn könnten, hat Lmne geäufsert. Er unterschied nämlich in der
z^veiten Ausgabe der Spec. plant, unter S. 7iigrum sechs Verschiedenheiten:
f —
•i
a. S. vuloatum, ß. patulum, y. vülosum, i. guineense, e. virginicum, t. judai-
cum , und glauBte seine bekannte Hypothese von Bastardzeugung auf die
ftmf letztern anwenden zu können. Diese hat indessen durchaus keinen Bei-
fall gefunden, und verdient denselben auch nicht, da sich nichts für ihre
r
W
Gültigkeit anführen läfst. Allein so viel wird doch klar, dafs schon Linne
fühlte, es könne
nigrum zusammen gestellten Verschieden-
Au
welcher, wie bereits oben bemerkt wurde, ein 5.
'yrum
noch
als besondere Art von 5. nigrum trennte, ist die Anzahl der mit S.
/
nigriim verwandten Pflanzen allmählig immer höher gestiegen, und alle diese
Verschiedenheiten für blofse Abarten einer Art zu erklären, hat seitdem Nie-
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§
60
mand versucht. Auch sieht man in
Re^
gehl der Ausartung diese verschiedenen Formen entstanden seyn sollten.
man den Weg betreten, manche dieser Verschiedenheiten
für Arten, andere blofs für Varietäten zu erldären. Noch
eman
hat
in-
man
dessen die Principien aufgestellt, nach welchen
und eben so vrenig lassen sich dieselben in der Ausführung errathen. Auch
welche man bisher hierzu gethan hat,
''illdenoAv wählte tei Bearbeitunsr der
N-
niufs man in der That alle Schritte,
\
für verunglüclit betrachten. - Schon \'
species plantarum diese Methode; er behält die von Linne angegebenen
■
ßechs Verschiedenheiten des S. iiigrum bei, und fügt im iSC riibrum JMiU.
r
andere hinzu. Aurserdem unterscheidet
und S- Jiirsutum Forsh. noch zwei
mit
S.
dißorum
rennirende S. rubrum und das angeblich strauchartige
■_
das indessen von S. n. patulum nicht verschieden ist.
Er ist übrigens selbst der Meinung, dafs
cum
m
sn, und hat sie auch später in der
Eimm. pl. hört. Berol. dafür erklärt. Die Differenz , welche er von seinem 5.
7i7gn/7n giebt, pafst nicht auf die darunter begriffenen Varietäten.
Sprengelimterscheidet im Systema vegetabüium als eigene Arten: 1. S.
sxijfrulicosum Schoush., 2. S. nigrum, wovon S. oleraceum Rieh., S.
ß
Dun.: S. ludaicum
V
ten seyn sollen;
odiroleitcum Du
Tjam. mit den .
S. ßavum Ji i L
S. ificertum D
mit den Synonymen: iS.
un. und S. rubrum MilL 4
utum Dun.^ S. aearvtlacum
Tniniatum
s.
und
S. Ruinphii Dun. 5. S. chenopodioides Lam. 6. S. nodißorum Jäcq. ?• 5. gm-
/necnsc Lam. 8. 5, erythrocarpum. ISleyer. und 9. S, trianguläre Lam. Wir
wollen, um zu zeigen, "Svie wenig dies Verfahren -der Sache
ano;emesseii
ist, der Kürze wegen blofs über die angeblichen Varietäten des S. nigrum
■ . I
b ■
einige kritische Bemerkungen machen. Unter ihnen ist S. oleraceum Rieh,
ohne Zweifel zunächst mit S. nodißorum Ja cq. verwandt, und wenn man einmal
darauf hinausgeht, einige dieser Verschiedenheiten als Abarten zu betrachten.
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das <S. oleraceum für eine Varietät des S.
difl.
Tum mit gezähnten Blättern und etwas raulikantigem Stange! auszugeben.
ücosum
furcatum Foir. darf nach der Besclireibung desselben eher S. sujfru-
als S. nisrum vermuthet werden, -vvie schon oben bemerkt -wurde.
lue Dl
inimte
ist eine sehr ausgezeichnete Pflanze, und ohne Zweifel
' 1
besser
Tum zu trennen ,
ßavurri
Das S. iudaicumBess. mit schwarzer Frucht macht keine Varietät des S. nisrum
aus
' r -
sondern ist dieses selbst; das mit
den Art 2U zählen seyn. /Es bleibt daher blofs das S. humile übrig, welchem
gew
ifs mit
dem
mmiatum von §• niarum
d ar f •
r
Die deutschen Floristen haben zum Theil auch diese Methode versucht.
So findet man z* B. als Arten unterschieden: 1. S. nigrum mit der Abart S.
/
humile. 2. S. melanocerasum W., mit der Abart S. miniatumf und 3. S. villo-
- - i - ■ .
sumLam. Es werden daher zwei kaum als Abänderungen zu betrachtende
Verschiedenheiten, nämlich Srnigrum nntl S. TnclciTxocerctsum für Arten erklär^.,
K
und zwei Pflanzen, welche weit mehr Ansprüche haben, für Arten zu ^rel-
ten, zu Abarten dieser Abänderungen gemacht. Andere Floristen fassen alle
in Deutschland einheimische Verwandte des S. nigrum in eine Art zusammen,
in welcher sie nicht nur S. humile , S. miniatum und 5. villosum als Abarten
unterscheiden, sondern auch dem S. melanocerasum einen gleichen Hang ein-
räumen. Wie man mit den, zahlreichen ausländischen Formen verfahren solle*
Q^gen sie uns nicht.
Schon aus diesen mifslungenen Versuchen, jene Verschiedenheiten zum
Theil als Abarten zu betrachten, mufs man Verdaqht schöpfen, dafa man da>
t
bei nicht auf dem rechten Wege gewesen sey. In der Tbat sprechen auch
mehre Gründe hinreichend für das ursprüngliche Daseyn jener verwandtest
r ,
Formen : Man
' 1
vermacr sie nämlich weder nach
den Regehl der Ausartung,
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noch durch die Hypothese der Bastardzeugung zu erklären; von keinem kann
nachgewi<2sen werden, dafs sie durch Cultur entstanden sey, vielmehr wis-
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wir sie an ihren natürlichen Standorten aufzusuchen, welche
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sehr
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verschiedenen Himmelsstrichen Hegen; sie eind auch offenbar nach einem
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Muster gebauet, nnd dennoch vermag man nicht, eine dieser Formen als Ty-
pus aufzustellen, aus' welcher die andern eich ableiten liefsen, denn das Mil-
r
j
L
! er 'sehe S. nigriim dafür anzunehmen, hat keinen Grund für sich, da es
weder allgemein verbreitet ist, noch sich aus ihm die übrigen Formen besser
als
aus
jedem andern Gliede der Sippschaft ableiten lassen; will man abef
blofs einige ihrer. Glieder für Arten und andere für Abarten erklären, so weifs
man liicht , wo man
und wo man
soll : es haben zwar
LT
.Einige den Knoten zerhauen, aber noch Niemand hat ihn gelöst. Endlich
läfst sich auch in der ganzen Gattung Solanum^ die so zahlreich an Arten ist,
r
keine derselben aufweisen, von welcher man sagen könnte, es ständen ge-
wisse Andere in demselben Verhältnisse zu ihr, wie die i-erschiedenen Glie-
der der Gruppe von S. rifgrum, so dafs man glauben könnte, es liege in den
\ ^ _
dieser Gattung eigenthümlichen Gesetzen, auf diese Weise in viele For^iien
EU spielen
Diese weitläufige Gattung scheint vielm
r
wovon die Sippschaft des S. nigrum dieje
y \
Liedene Gruppen
in welcher sich
M
den Charakter
die Arten am wenigsten von einander entfernen, so dafs sie den
der Unterarten an sich tragen.
Für die Gruppe, welche die mit S. 7\igrum verwandten Arten bilden,
hat bereits Dunal den Namen JMaurella gewählt, und ihre Kennzeichen
ssiemlich gut so angegeben:
Caulis herbaceus L suhherbaceus; folia utrimque
acamhiata; racemi breves, pedunculi infrafoliaceij pedicelli suhumbellaä aul pa-
ß
parvae
bosae.
emer
auch allen Arten mit Recht kurze Trauben zuschreiben kann, die Arten
doch nicht wohl durch pedicelli Sübumbetlati und paniculali unterschieden
werden können. Denn eine wahre Kispe findet sich bei keiner Art; die
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1er Rispe, wenn sie sich gabelig
'dagegen die Trauben, wenn die
man
theilt
bekommen
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Blüthenstielchen sich am Grunde dicht an einander drängen; da sie aber bei
derselben Art bald naher , bald entfernter stehen , so läfst sich keine dadurch
charakterisiren. Die Blüthenstielchen sind nicht immer nickend , sondern riui
M —
«ur Zeit der Knospe; in der Blüthe richten sie sich in die Höhe, und die
mehrsten biegen sich zur Zeit der Frucht wieder abwärts» Auch sind die
Blüthenstielchen bei allen an der Spitze verdickt, doch
^dißoram
egen
daf«
americanum sehr wenig, und daher mehr fadenförmig. Ein allgemeines
Kennzeichen, welches Dunal nicht berührt hat, liegt
die Ränder der Blattstiele, besonders
Zweige , immer herablanfen , und d;
am
g
herablaufen, und dafs diese Ränder bald mehr, bald weni-
hervorstehen, seltner schmale Flügel bilden; auch sind dieselben bei
f
Arten (wenn
mehren sehr sparsam und wrenig merklich) mit
kleinen fast stachelartigen Erhöhungen besetzt, die sich
manchen
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zu kleinen Stacheln ausbilden.
Bemerkungen würde der allge-
meine Charakter dieser Gruppe besser so festzusetzen
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Caütis herhaceus
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teres; petiöli decurrsntes alato-
mar^nati, marginibus tuberculato - subaculeolatis ; folia ovata utrimque
mhiata dentata inteaerrimave : racemi
ifrafi
sim
tive.
alahastroTum
ß
feris apice incrassatis
pendulis , üoriferis erectis , ß
V
1- -
Die Kennzeichen der Arten scheinen
am besten von der Dauer, von
, von der Beschaffenheit der her-
'der Behaarung des Stängels und der Blätter,
ablaufenden Ränder des Blattstiels, von der Gestalt der Blätter, vom Blü-
thenstande, von der Verdickung der Blüthenstiele und der Richtung der
Frucht
enommen zu werden
Sie unterscheiden sich
em
■
auch durch die verschiedene Gröfse der Theile, besonders des Stängels, de
r
Blätter
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denn die der Blumen
Färb
besonders
Fmcht xmd der Anth
weniger charakteristisch ^ da fast
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haben, ihrer weifsen Blume etwas Violettes beizumischen. Für die
oben erwähnten 12 Arten kann man die Charaktere so bestimmen:
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marginibiis ramorum suhohsoJetis sah^
i. S, nodiflorum Jacq. anmium^
tuherculatis f foliis ovatis suhcoj^datisve integerrimis cauleque suhglahris , racc^
■ j^
Ulis simplicihus^ pedicellis fructiferis suhßliformibiis deflexü {Baccae mgrae
r
minores i corolla minor ^ antherae luteae.) l
4 -
2. 5. americanum MilL annuum, mardnibiis ramorum suhohsoletis taher-
I
adatis, foliis ovatis subcordatisve sinuato - dentatis caüleque subglabris^ ra-
j ■
cemis simplicibus y pedicellis fructiferis subßliformibus deßexis ( Baccae nigrae,
: - - '
I
minores^ corolla minor, antlierae luteae).
S. S. niarum. Mill._ annuum , marginibus ramorum. distinctis tuberculatiSf
■ \ g
folüs ovatis subdeltoidcis ^ sinuato - dentalis caüleque pubescentibus , püis in-
<
ciirvato ' ereclis y racemis simplicibus, pedicellis fructiferis apice incrassatis
exis. (Baccae nißvae majusculae; corolla majuscula^ antherae luteae.)
i
/-
i
,4* 5. fistulosum Rieh, annuum , marginibus ramorum distinctis subtuber^
crüatis, foliis ovatis mtegerrimis ' cäuleqüe subglabris , racemis simplicibus.
pedicellis fructiferis apice incrassatis deßexis,
corolla^ majuscula 9 antherae luteae.)
(Baccae nigrae majusciäaey
6. ^. guineense Mill. annuum, 'mar ginihus ramoTum distinctis tuberculatis,
foliis ovatiß integer rimis caüleque subglabris, racemis subfurcatls, pedicellis
jructiferis apice incrassatis arrectis. (Baccae nigrae majores, corolla tna-
\
juscula, antherae sahfuscae.)
6. S. pterocaule Dun.
foliis ovatis hasi suhpinna
pUcibus , pedicellis : fructif
' jusculae^ corolla majuscul
ajinuum
marginibus ramorum
alatis acuJeolatis^
r
J r
dentatis caüleque pubescentibus , racemis sim^
7.
//
h
incrassatis deßexis, (Baccae
le luteae.)
iffrulicosum, marginibus ramorum.
mgrae ma-
ctis
ß
ovatis suhsinuato - dentatis caüleque
bus,
racemis subf ur cutis ^ pedicellis fructiferis apice incrassatis deßexis. (Baccae
nigrae majusculae^ corolla major ^ antherae luteae.)
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S. humile B. annmirrip margmibns ramoTum suhohsoletis siihtuherciilatis,
-
foliis ovatis suhrJiombeis repando-dentatis caulecjue suhglahris , racemh simplU
cünis, pedicems frudifcris apice incrassads deßcxis.
juscuUe , corolla majuscula , antherae luteae. )
(
9. 5. m i n i a tum B. annuiim ,
ramorum distinctis tuherculatis , foliis
ovatis siibdeltoidejs sinuato- dentatis , cauleque pateiiÜ-villosis, racemis sim-
■ *
plicibus, pedicellis frucliferis apice incrassatis deßexis. (Baccae rubrae, ma-
juscalae, corolla majuscula^ antherae luteae.)
10 S villosum ham. armuum, marginibus ramorum suhobsoletis suhtiibeixu-
latiSy foliis ovatis sinuato - dentatis cauleque subtomentoso - vülosis , racemis
simplicihiis, pedicellis frucliferis apice incrassatis deflexis, (Baccae luteae
majusculae , -corolla majuscula , antherae luteae. )
f
14 S aracile IIB er. annuum^ marginibus ramorum subobsoletis tuberculatis^
foliis ovato - oblongis repando - dentatis . cauleque villosiSj racemis simplicibus^
' ' ' ' ' ■ i
pedicellis fructiferis apice incrassatis deßexis. (Baccae nigrae minores, co-
rolla major , antherae luteae. )
12. S Bessert We i n m- annuum , marginibus fwnuruTn suhohsoletis suhtuher-
culaiisr'fol"^ ovcäis integerrimis suhtus cum caule tomentoso-puhescentibuSf
racemis suhfur cutis, pedicellis fructiferis suhfdiformihus deßexis. (Baccae
' ni^rac minores , corolla major, antherae luteae.) ^
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Es ist
schon oben ein Beispiel angeführt worden
wie schwer es au-
^
Aveileh hält, bei Aufstellung der Arten überall consequent zu bleiben. Dort
\ -
indessen mehr von Arten in verschiedenen, Gattungen die Eede; man
war
kann aber auch bei Arten derselben Gattung in den FeWer verfallen , die Ab-
arten der einen für gute Arten und die der andern für Varietäten au erWären,
obgleich die einen
Gattung Veronica ei
ni
icht mehr
eichen als die andern. Hierzu mag die
umen
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geliongen Arten gewahnlich entweder blau oder rothj, und zwar entweder
gleichfarbig, oder so, dafs auf dem lichter blau oder roth gefärbten Grunde
r
dunkele Streifen, besonders, an den obern Blunienlappen, bemerkt ATcrden.
Es kömmt zwar auch die voHkoanmen weifse Farbe vor> allein diese lassen
wir hier unberücksichtigt. Viele Arten dieser' Gattung besitzen blofs blau
gefärbte Blumen, eine geringere Anzahl blofs roth gefärbte; bei noch andern
ist aber die Farbe veränderlich. So glaubt z. B. Lejeune unter äen Ehren-
preisarten mit endständigen ährenförmigen Trauben eine V. laxißora und eine
F. paludosa als. eigene Arten unterscheiden zu können ,, welche beständig
r
rosenrothe Blumen besäfsen;, allein in der Farbe der Blumen kann w^eni^stens
dieser Unterschied nicht liegen, derin die Pflanze,, -welche Derselbe von V*
laxißora lebend für den hiesigen Garten zu senden die Gefälligkeit hatte,-
: -
brachte^ ob sie gleich alle Kennzeichen
lüora an sich trug, blofs
blaue Blumen hervor, so. dafs es schien, als habe sich ihre Blumenfarbe
;
Schon durch das- Versetzen verändert. Die V. paludosa^ w^ovon ebenfalls ein
, . --
Exemplar beigelegt w^ar, erhielt zwar ihre Farbe, aber aus dem Saamen der-
selben liefen Pflanzen mit blauen Blumen auf.
Weit beständiger er
sich die rothe und blaue Farbe bei denjenigen
r
Blumen, v\ro inan auf einem lichten Grunde dunklere Streifen bemerkt, wie
bei Veronrca agrestis^ AnagalUs und Beccalmnga.
Von V. Beccahunga mit
10^
/
then Blumen (V. limosa Lefeuiie) verdanke ich ebenfalls eine lebende Pflanze
der Gütigkeic des Entdeckers.. Die
von
ihr
x*
esammelten Saamen lieferten
die Pflanze unverändert wieder; indessen konnte ich dieselbe nur einn:tal
• -
aussäen, da sie später verloren gieng; dagegen habe ich von Fl JtnagaUis mit
rothen Blumen (die ich V. aquatica nenne) ,^ so wie von der F". agrestis mit
rolhen Blumen oder der Fl pülchella Bast, gegen 2ehn Generationen verfolgt,
und nie eine Ausartung in eine Pflanze mit blauen Blumen bemerkt.' Gleich-
/
ist ma;n weit geneigter, die F. pülchella (welche man jetzt für die
ächte L i n n e ' sehe F, agrestis nimm t ) , für
eigene
Art zu halten , als die V.
aquälka und F. limosa ^ obgleich letztere sich zu V. Anagallis und Beccahun^ci
t^t
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genau so verhalten, -vyle F. pulchella zur F. polita Fries, d* li. zur F-
agrestis mit blauen Blumen. Fries glaubt freilicli noch andere Unterschiede
zwisclien Letztern walirgenommen zu haben: ,Dle V. pulchella soll eine blafs-
grüne, aber nicht graugrüne Farbe, ein stärker behaartes Kraut , länglichere,
häufiger, aber nicht eingeschnitten gesägte, zartere, flache Blätter,, länglichere.
Stumpfe,, nervenlose, überblumenlange Kelchabschnitte,, oft am Grunde und
am Rande bedrüset, besitzen; allein alle diese Kennzeichen,, wenn sie auch
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auf die Schwedischen Pflanzen passen , sind doch nicht auf alle Individuen
anwendbar.
•was erstlich die Behaarung betrifft, so kommen
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als ich sie noch von F.
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■pulchella gesehen habe,*: eben so, AVenig bieten die Blätter einen Unterschied
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dar; bei beiden sind die obern Blätter länglicher als die untern, und so-
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%vohl bei der einen als bei der andern finden sich Individuen mit tiefern
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und flachern,, mehr oder weniger Sägezähnen, wiewohl hierin der Unter-
schied überhaupt unbedeutend ist. Auch die Kelchabschnitte habe ich bei bei-
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den im Allgemeinen gleichgestaltet, bald sx^itzer,/ bald stumpfer gefunden,
und zur Zeit der Frucht sind sie bei beiden mit verhältnifsmäfsig starken
Nerven durchzogen, so wie denn auch die Besetzung mit Drüsen veränder-
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lieh ist. Die übrigen angegebenen Unterschiede sind theils höchst unbedeu-
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tend, theils sind sie den Kegeln angemessen, welche man überhaupt bei der
Ausartung befolgt findet. So ist es bekannt,, dafs wenn die Farbe der Blumen
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eich ändert, diese Veränderung auch sehr häufig in der Farbe des Krauts, ge-
spürt wird;, eben so, lehrt die Erfahrung,, dafs Pflanzen,, wenn sie lichter
mmen, oft kleiner, bleiben und auch
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bringen,.- wie diesj schon oben von Bulhocapnos. cavusi und D:
b<nnerkt wurde.. Noch eines Unterschiedes zwischen diesen
denkt Hegetschweiler (Beitr. zur Jufz. der Schweizer pfL />..
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Allgemeinen kürzere Blüthenatiele als V. polita^, wenn auch der Standort
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diesem Yerhältnifs bedeutende Abänderungen hervorbringt.,
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Feroniea AnagalUs und V. aqiiatica verglich , ist es nur anfäng
fast nicht besser gegangen
als Hrn. Fries mit , F. polita und pulchella; ich
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glaubte auch eine bedeutende Anzahl von Unterschieden zu bemerken, allein,
als ich die verschiedenen Generationen, welche bald diesen, bald jenen Bo-
den und Standort hatten, mehrere Jahre hindurch beobachtete, sind die
niehrsten verschwunden , und blofs folgende scheinen beständi
1. V. aquatka erreicht im Allgemeinen nicht die Höhe der V. Anagallis, wie
dies öchon ältere Botaniker bemerken, und \yie es au
g zu seyn:
ch den Regeln der
Ausartung angemessen ist.
kleiner. 3. Die Deckblätter erreichen im
2. Die Blume der erstem bleibt ebenfalls etwas
chen im Verhältnifs der Blüthenstielchen,
worunter sie stehen, bei V. aqualica eine grofsere Lange; sie sind zuweilen
säninitlich länger als diese, ~ während sie bei F.
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bleiben; zu^-eilen sind aber bei jener nur die untern länger, wahrend
die ohern so lau«- als die Blüthensdele , oder doch nur Avenig kürzer sind.
Auch bei V. Anaßallis findet man, dafs die untern Deckblätter . zuweilen et-
was läno-er' als die Bliithenstiele sind, die obern sind aber beständig kürzer.
Aehnliche Verhältnisse findet man aber auch zwischen V. Beccahunm und V.
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dafs wir
können, dafs
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Anasjallis und -Bccca&rmga die Ab^jirtea mit rothen Blumen sich auf gleiche
Weise' von den Stammarten ^iit
Jemand die Veronica pulchella al
müssen," so kann er
ntfernt haben. Glaubt daher
eigene Art von der F'. polita treimen zu
nicht ohne bedeutende Inconsequenz V. aqualica und
3
Jimosa blofs für Abänderungen oder Abarten des V. Anagallis und Bccaihunm
ausgeben.
Schliefslich bemerke ich noch.
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dafs 65 eigentlich meine Absicht 'war,
der oben erwähnten V. cnstata den passenderen Namen V. cnspata zu enhei,-
len. Allein 'da durch einen Druckfehler der erstere Name sich in das 1805
eedvuckte Verzeichnifs der geirockneten Pflanzen eingesclilichen hatte, so
habe ich ihn beibehalten. Dafs Crantz übrigens diese Pflanze nicht allein
unter seiner V. orchidea begriff, sondern V. spicata davon nicht lunreichend
unterschied, und dafs daher seine ohnehin aus einer falschen Vorstellung vom
Baue der B
könne ,
umen
entstandene Benennung uicht wohl beibehalten werden
laube ich in meiner Abhandlung über einige Ehrenpr^^ifsarten
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länglich gezeigt zu haben
Kriurt. , gedruckt bei
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47.
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4.
7.
11.
unten statt eben lies aber.
■ häufiger lies häufig.
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voUkommnen lies in demselben
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48.
61.
7.
eine lies einer.
De. lies DG.
Metamorphosen lies Metamorphose im
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engern Sinne*
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immer lies innere.
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Keinem lies keyier.
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